Neuer Discounter „Netto“ kommt: Baubeginn in Vorst

Vorst · Im November soll der Discounter samt Backshop mit rund 1000 Quadratmetern fertig sein.

 Die Baumaschinen für die Erdarbeiten für den neuen Nettomarkt in Vorst an der Anrather Straße stehen bereit.

Die Baumaschinen für die Erdarbeiten für den neuen Nettomarkt in Vorst an der Anrather Straße stehen bereit.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Es ist Gerta Peters’ Fünf-Jahres-Plan geworden. Der war so nicht angelegt, zieht sich aber seit 2015 hin. Und das, so Peters, „trotz ungeteilter Zustimmung aus Rat und Verwaltung“ und mit einem Daumen hoch vieler Vorster Bürger.

Die Befürworter werden mit Freude zur Kenntnis nehmen, dass der Vorsterin und ihrer Geschäftspartnerin Silke Abbelen alle Genehmigungen nun vorliegen: Das Gebäude für Mieter „Netto“ kann ab sofort am Ortsausgang von Vorst errichtet werden. Geplant ist der Discounter samt Backshop mit einer Größe von rund 1100 Quadratmetern.

Fertigstellung soll im November sein. Wenn es tatsächlich so kommt, wie aktuell vorausgesagt, und der Weihnachtseinkauf in Vorst auch beim neuen Discounter erledigt werden kann, „dann hätten wir dreimal so lange gebraucht wie das Centro Oberhausen“, sagt Peters.

Vor gut einem Jahr lagen die Pläne für das Grundstück an der Anrather Straße, unweit der Straße Neuenhaushof gelegen, öffentlich aus. Es gab noch viel Abstimmungsbedarf. Unter anderem war die Querungshilfe auf der Fahrbahn der Anrather Straße vor dem geplanten Markt ein Thema, das es mit Mitarbeitern des zuständigen Landesbetriebs Straßen.NRW zu lösen gab.

Seit diesem Frühjahr sind die Pläne aber beschlossen. Das teilte die Stadt Tönisvorst im April mit.

Der Lebensmittel-Nahversorger im Süden soll die Ergänzung zu dem Rewe-Markt im Norden des Tönisvorster Stadtteils werden. Mit der Veröffentlichung des Bebauungsplanes Vo-47 „An Böntscheshof“ als Satzung im Amtsblatt ist das Planrecht für den Discounter geschaffen worden.

Weg zur Baugenehmigung
war ein Hürdenlauf

Auf dem Areal stand früher besagter Böntscheshof. Im März 2019 waren die einstigen Wohn- und Wirtschaftsgebäude anno 1896/97 abgerissen worden. Nun ist die Fläche eingezäunt. Maschinen stehen bereit.

Erdarbeiten wurden bereits in der vergangenen Woche beobachtet. „Der Rohbauer wird am Montag beginnen“, kündigt Gerta Peters den Fortgang der Arbeiten zum Wochenstart an.

„Der Weg bis zur Baugenehmigung war ein echter Hürdenlauf“, erzählt sie. Auflagen und Bedürfnisse von Behörden und Bürgern musste Rechnung getragen werden. Die beiden Geschäftspartnerinnen Abbelen und Peters haben mit ihrer gleichnamigen GmbH & Co. KG Geduld beweisen.

Der künftige Nutzer aber auch. „Wir sind froh mit der Firma Netto einen Partner an unserer Seite zu wissen, der uns mit so viel Geduld begleitet hat“, betont Peters. Die Vertragsparteien haben sich auf einen 15-Jahres-Vertrag geeinigt.

Jeden Tag sieht Gerta Peters auf der Baustelle nach dem Rechten. Sie will über alles informiert bleiben, damit sie gegebenenfalls schnell reagieren kann.

Der Rohbauer hat für seine Aufgaben rund zehn Wochen veranschlagt. Dann soll das „nackte“ Gebäude stehen. Es folgen die Verlegungen der Leitungen für Elektro und Wasser.

„Die Freilandleitung kommt weg“, erzählt Peters. Die NEW werden einen Bodenleitung bauen und noch einen Transformator platzieren.

Ursprünglich wollte Peters an dem Standort ein Mehrgenerationenwohnen umsetzen. Aber weil auf Höfen nur drei Wohnungen genehmigungsfähig seien, hätte sich eine notwendige Millioneninvestition in einen Umbau nicht gerechnet. Der Böntscheshof diente 2015 nur noch zur Unterstellung von Pferden.

Peters stellte vor fünf Jahren bei der Stadt einen Antrag auf Flächennutzungsänderung. Der damals gültige Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt Tönisvorst sah für den Bereich lediglich Wohnbaufläche vor.

Um aber einen Lebensmittelmarkt ansiedeln zu können, musste parallel zur Aufstellung des Bebauungsplans Vo-47 „An Böntscheshof“ der FNP geändert, der Bereich in ein sogenanntes „sonstiges Sondergebiet“ umgewandelt werden.

Aus dem ursprünglichen Drei- hat sich der Fünf-Jahres-Plan entwickelt. Netto betrachtet also zwei Jahre länger als gedacht. Vom 15-Jahres-Nutzungs-Vertrag für Netto reduziert sich aber nichts.

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