Es ging betont festlich zu, wer im Kleiderschrank zu einer anderen Farbe als Schwarz gegriffen hatte, fiel auf. Tambourcorps blieben außen vor, für den passenden musikalischen Rahmen sorgte das hochkarätige Teatime-Ensemble.

Bürgermeister Josef Heyes, der kurz in die Geschichte des Virmondschen Geschlechts einführte, begrüßte unter anderem die frühere Bürgermeisterin Käthe Franke, Mitglied des Ehrenrates des ASV. "Das Schützenwesen", so Heyes, "ist eine alte Tradition, die am Niederrhein zu Hause ist und die in Willich besonders gepflegt wird". Er hob - wie später auch Lienenkämper - die Sozialkompetenz der Schützen hervor.

ASV-Präsident Willi Stennes erinnerte an den 22. August 1886: "Da stand Willich Kopf." Aber die Schützen des ASV sollten nicht kontinuierlich jedes Jahr durch die Straßen von Alt-Willich marschieren Die Tradition wurde durch die beiden Weltkriege unterbrochen. "Im 2.Weltkrieg wurde aus dem Allgemeinen Schützenverein ein Heimatverein", erklärte Stennes als 11. Präsident. Um die Zukunft zu sichern, versprach er, die Jugendarbeit künftig noch stärker zu fördern.

Landesverkehrsminister Lutz Lienenkämper, der nur wenige Kilometer von Willich entfernt in Meerbusch-Strümp lebt, gestand in seiner launigen Rede, er werde nicht oft zu einem 125.Geburtstag eingeladen. Die ASV-Minister Thomas Brandt und Udo Schiefner begrüßte er als "sehr geehrte Ministerkollegen". Das Schützenwesen sei "die größte Bürgerinitiative" - es gelte, diese zu bewahren.

Lienenkämper hob das ehrenamtliche Engagement hervor und bekam als Geschenk unter anderem die ASV-Krawatte überreicht. Sein Appell: "Machen Sie weiter so die nächsten 125 Jahre!"