Neersen: Mit Sonnenbrille zum Fest am Schloss

Jazz und Handwerk war erneut Magnet für Ausflügler und Schlenderer.

Neersen. Das gute Wetter ist Tradition. Zum Termin von Jazz und Handwerk zeigt der Frühling endlich seine schmeichelweiche Seite. "Außerdem haben wir die Flugzeuge abbestellt", sagt Thomas Gartz von der Kaufmannschaft Neersen, unter deren Regie der Markt läuft. Da hört man die Klänge der Jazzband vor dem Schloss doch besonders gut.

Jazz-Bouillon, eine Formation aus Kaarst - "wir achten auf Heimatnähe" begründet Gartz die Entscheidung - spielt am Samstag die Musik mit Wurzeln in New Orleans. Neersener Kaufmann ist auch Levent Pinar, ein Neersener Jung, der seine Kartoffelkiste sonst neben der Bäckerei hat. Er macht mit Spargel Appetit. "Aus Straelen, unter Folie gezogen", für vier Euro das Pfund. Und Erdbeeren. Und Äpfel aus Tönisvorst, die immer noch sehr knackig sind.

Gegenüber der Stand der Anrather Staudengärtnerei für die, die nach der Radeltour im Schloss den Garten für den Sommer aufpeppen wollen. Viele Handwerker bewerben sich um eine Teilnahme", sagt Elisabeth Könings-Schumann. Sie hat wieder eine kleine feine Auswahl getroffen. "Wir wollen nicht, dass der Markt zu groß wird."

Die Qualität spricht für sich. Allein die sieben Schmuckstände, die sich über den Markt verteilen, sind wirklich als ausgesucht zu bezeichnen. Dabei reicht das Preisspektrum von günstig bis extravagant. Petra Risse aus Aachen hat wunderbare Süßwasserperlen zu Ohrringen verarbeitet, ein anderer bietet ein hochwertiges Diamant-Collier in außergewöhnlicher Verarbeitung.

"Das ist ein 1,1 Karäter", sagt die Verkäuferin. "Spirit Sun" heißt der Schliff einer Werkstatt mit Sitz in Münster, von der weltweit nur 20 Schmuckdesigner beliefert werden. Ein weiterer lockt mit einem in Silber gefassten Meerschnecken-Haus, das zusammen mit einem Aquamarin verarbeitet wurde. Lederstände mit ungewöhnlichen Taschen und Gürteln verbreiten typischen Duft.

Ein Kunsthandwerker, der sich mit Holz beschäftigt, bietet Haarnadeln aus verschiedenen Hölzern. Die erlauben nicht nur Studien der unterschiedlichen Maserung, sondern auch der Oberflächenqualität. Hochfein geschliffen, fasst sich besonders die aus Kirschbaum einmalig seidig an.

Ein Hutmacher aus Krefeld führt Modelle unterschiedlicher Form, Farbe und Material. "Ich kann ihnen den gleichen Hut auch mit größerer Kopfweite machen", ermuntert er eine enttäuschte Kundin, die von dem dunkelroten Hut aus feinem Kaninchenfilz angetan ist.

Gabriele Busch aus Neersen hat ihre Bärchen mitgebracht. Manche eignen sich als "Stressbärchen" - wie sie sagt - die man auch als Großer ruhig streicheln darf, um sich zu beruhigen. Die hat sie selbst gebraucht, als sie den Schutzengel-Bär gemacht hat. 22 Euro kostet das kleine Tierchen, das unheimlich schwer zu machen war, "und öfter in die Ecke geflogen ist."

Agnes Brock aus Willich stellt ihr Maßatelier "Abomoden" vor. "Hier dieser dunkelrote Dreiteiler aus Seide" - bestehend aus Rock, corsage-artigem, bestickten Top und Bolero - "mit dem passenden Handtäschchen" zu einem Preis von 350 Euro.

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