Eishockey-Star im Rathaus : Ein Held mit Herz für St. Tönis
St. Tönis Eishockeyspieler Marcel Noebels durfte sich am Freitag ins Goldene Buch der Stadt Tönisvorst eintragen, unter anderem für seine Silbermedaille bei Olympia 2018.
Das Eishockey-Finale der Olympischen Spiele 2018 als einen der größten deutschen Sportmomente zu bezeichnen, ist keineswegs übertrieben. Überraschungsfinalist Deutschland kämpfte unermüdlich gegen die schier übermächtigen Russen. Kurz vor Schluss sah es sogar nach Gold für Deutschland aus. Urplötzlich machte Russland in der letzten Spielminute den Ausgleich und holte in der Verlängerung Gold. Für Schwarz-Rot-Gold blieb mit Silber nicht weniger als der größte Erfolg in der Geschichte des deutschen Eishockeys. Und mittendrin war ein St. Töniser Jung’: Marcel Noebels.
Warum wir diese Geschichte von Februar 2018 im Juni 2019 noch einmal erzählen? Nun, der Nationalspieler wurde am Freitag für seine Leistung bei den Spielen, aber auch für die folgenden Weltmeisterschaften im St. Töniser Rathaus geehrt. „Wir haben nun endlich ein Zeitfenster gefunden“, sagte Bürgermeister Thomas Goßen mit Blick auf den vollen Terminkalender eines Eishockey-Profis. Noebels, der bei den Eisbären in Berlin sein Geld verdient, sei eben die meiste Zeit des Jahres in Deutschland, Europa und der Welt unterwegs.
Bis Ende Juni auf
Heimaturlaub in St. Tönis
Nun verbringt er bis Ende Juni ein paar freie Tage bei den Eltern in St. Tönis. Mutter Sabine Noebels habe bei der Stadt angerufen und gesagt, dass jetzt die Chance zur Ehrung sei, so Goßen: „Umso schöner, dass das jetzt so spontan klappt. Und es fügt sich ja auch prima an die erfolgreiche WM vor einigen Wochen an“, sagte Goßen während des Empfangs im Kaminzimmer des Alten Rathauses. In der Slowakei spielte das deutsche Team eine furiose Vorrunde und scheiterte erst im Viertelfinale an Tschechien.
Am Freitag im Rathaus zückte Noebels den Stift und trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Dabei wurde deutlich, dass die Handschrift des 27-Jährigen ähnlich schwungvoll ist wie sein Schuss mit dem Eishockey-Schläger. „Obwohl Sie diese Rolle nicht offiziell übertragen bekommen haben, sind Sie ein toller Botschafter für Tönisvorst“, so Goßen. Die Menschen in Noebels’ Heimatort fieberten mit und identifizierten sich mit dem Olympia-Helden.
Emotionaler Dank an
Mutter und Vater Noebels
Noebels, der übrigens zum ersten Mal in seinem Leben im Rathaus war, nutzte am Freitag die Gelegenheit, um sich bei seinen Eltern Sabine und Jörg zu bedanken. „Ohne Euch hätte ich das nicht geschafft. Dann würde ich nicht hier stehen. Danke für alles. Ich bin stolz auf Euch“, sagte Noebels sichtlich bewegt.