Mittelstands- und Wirtschaftsunion des Kreises Viersen MIT fordert Öffnungskonzept

Tönisvorst · . (biro) Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) des Kreises Viersen fordert die Ministerpräsidenten-Runde auf, bei ihrem Treffen am Mittwoch ein Öffnungskonzept zu präsentieren. Der Lockdown belaste die Gesellschaft „in einer Dimension, wie wir es seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr erlebt haben“, sagt der Tönisvorster Maik Giesen, Kreisvorsitzender der MIT.

 Click & Collect und öffentliche Präsentation: Warenständer dürfen vor den Modegeschäften stehen, aber die Kundschaft muss auch draußen den Abstand zueinander wahren und darf zum Abholen von Ware nur bis zur Eingangstür, aber nicht in den Laden.

Click & Collect und öffentliche Präsentation: Warenständer dürfen vor den Modegeschäften stehen, aber die Kundschaft muss auch draußen den Abstand zueinander wahren und darf zum Abholen von Ware nur bis zur Eingangstür, aber nicht in den Laden.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die Wirtschaft in den neun Städten und Gemeinden des Kreises sei in schweres Fahrwasser geraten. Giesen: „Ganze Branchen kämpfen ums Überleben, unsere Innenstädte drohen auszubluten.“ Gerade die Jüngsten seien durch geschlossene Schulen und Kitas betroffen: „Der Lockdown hat massive Spätfolgen.“

Umso dringender brauche es jetzt einen neuen Strategieansatz: „Ich kann einem Spielwarenhändler nicht mehr erklären, warum er sein Geschäft nicht öffnen darf, wenn zwei Häuser weiter im Drogerieladen Spielsachen so gekauft werden können.“

Nötig sei ein Stufenplan, „der transparent abbildet, wer wann und unter welchen Auflagen wieder öffnen darf“, sagt Giesen. Dieser Plan dürfe sich nicht allein auf Inzidenzwerte stützen. Vielmehr sollten auch Parameter wie der R-Wert, die Auslastung der Krankenhäuser und Intensivstationen sowie das konkrete Infektionsgeschehen einbezogen werden. Giesen: „Der Stufenplan muss bundesweit gelten, aber wichtig ist, dass er regional umgesetzt wird.“

Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Kreis Viersen fordert, vor allem auf Schnelltests und digitale Tools zu setzen, um das wirtschaftliche Leben auch in stark betroffenen Bereichen wieder zu aktivieren. Wer ein stichhaltiges Hygiene- und Abstandskonzept vorweisen könne, außerdem eine digitale Anmelde-App nutze, müsse unter bestimmten Bedingungen auch öffnen dürfen, sagt Giesen. Die Einhaltung der Regeln müsse kontrolliert und notfalls auch sanktioniert werden: „Das ist nicht nur ein Gebot der Fairness gegenüber allen Unternehmen, die sich an die Regeln halten, sondern es ist auch nötig, um uns alle vor einer unkontrollierten Infektionsausbreitung zu schützen.“

Darüber hinaus pocht der MIT-Kreisverband auf eine bessere Umsetzung der Impfstrategie: Haus- und Betriebsärzte sollten verstärkt für eine flächendeckende Impfung eingesetzt werden, so die Forderung des Verbandes. Damit sollten Impfungen nicht nur im Impfzentrum des Kreises in Viersen-Dülken möglich sein. Im Impfzentrum müsse dann auch von der vorgesehenen Impfreihenfolge abgewichen werden können.

(biro)
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