Tönisvorst Mit Softair-Waffen auf Entchen-Jagd

Seit Anfang des Jahres gibt es eine „Airweapon-Airsofthalle“ in St. Tönis. An Wochenenden treten dort Fans dieses Spaß-Sports aus dem weiten Umkreis an.

Tönisvorst: Mit Softair-Waffen auf Entchen-Jagd
Foto: Friedhelm Reimann

St.Tönis. Egal, ob gelbe Entchen oder rosa Schweinchen gesucht werden müssen — wenn die Softairfreunde in der Halle am Tempelsweg 3 in St. Tönis ihrem Hobby frönen, dann geht es ausschließlich um den Spaß. Softair — hinter diesem Begriff stehen eigentlich keine Waffen, sondern sogenannte „Markierer“, mit denen die Teilnehmer auf dem Indoor-Parcours gegeneinander antreten. Sie können sich beim Wettbewerb in vielen kleinen Holzhäuschen verstecken und vor „Angriffen“ schützen, während ihre „Gegner“ versuchen, sie mit den Markierern zu treffen.

Ziel des Wettkampfs ist es dann beispielsweise, in der Halle Entchen oder Schweinchen zu suchen, die eigentlich als Spielzeug für Hunde gedacht sind. Wer die meisten sammelt und möglichst selten von einem Gegenspieler getroffen wird, gewinnt. „Es geht ausschließlich um den Spaß und nicht etwa um militärischen Drill“, sagt Andreas Weigelt, der die Halle gemeinsam mit seiner Ehefrau Beate Kurianski betreibt. Damit keiner über die Stränge schlägt, sorgt ein „Aufpasser“ (eine Art Schiedsrichter) für Ordnung auf dem Feld.

Sicherheit steht dabei für das Ehepaar an oberster Stelle. „Hier geht niemand ohne Kopfschutz an den Start“, sagt Weigelt. Und dieser ist nur ein Teil der Sicherheitsbekleidung, die den gesamten Körper vor den in den Waffen verwendeten Sechs-Millimeter-Plastikprojektilen schützt. „Früher kannte man das als ,Erbsenpistole’, die jeder verwenden durfte. Heute sind die Bestimmungen natürlich viel strenger“, weiß Beate Kurianski.

Wer den Sport nur ausprobieren möchte, kann die gesamte Ausrüstung in der „Airweapon-Airsofthalle“, so die offizielle Bezeichnung, ausleihen. Diese kostet für einen Tag 30 Euro. Hinzu kommt der Eintrittspreis von 25 Euro. Darin enthalten sind eine Haftpflichtversicherung und ein Mittagessen.

Der Softair-Parcours ist erst seit Anfang des Jahres geöffnet, hat aber schon viele Freunde gefunden. „An den Wochenende kommen zwischen 30 und 50 Leute“, sagt Weigelt. Und die würden teilweise durchaus Anfahrtswege von bis zu 300 Kilometer in Kauf nehmen, weil es vergleichbare Hallenangebote in der Region nicht gibt.

Beate Kurianski und Andreas Weigelt sind ein relativ hohes Risiko eingegangen. Obwohl sie den Parcours gemeinsam mit einigen Softair-Freunden in Eigenregie erstellt haben, haben sie in den Ausbau rund 70 000 Euro investiert. Da sich ihr Angebot erst noch herumsprechen muss, glauben die beiden Betreiber aber fest daran, dass der Kundenstamm größer wird.

Im Moment wird der meiste Umsatz noch durch den Verkauf von Softairwaffen, Luftdruckgewehren und Schreckschusswaffen gemacht, die allesamt ohne Waffenschein gekauft werden können. Hinzu kommt das entsprechende Zubehör. Eingesetzt werden dürfen die Waffen aber natürlich nur auf privatem, abgesichertem Gelände. Mit diesen Produkten handelt Weigelt schon seit rund vier Jahren und hat sich deshalb in der Branche bereits einen Namen gemacht. „Scharfe“ Waffen verkauft er übrigens nicht.

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