Mit Rammbock gegen Robin Hood
Die Eroberung des Neersener Schlosses durch die Narren war nur Formsache. Doch dabei wurden Maximalforderungen erhoben.
Neersen. „Beim dritten Versuch geht das Schlossportal auf. Das war immer so — und ich habe auch nicht mehr Munition dabei.“ Das sagte Karsten Peglow, der wie in den vergangenen Jahren als Mitglied der Schiefbahner Hubertusschützen ohrenbetäubend laute Böllerschüsse abgab, wenn sechs Tänzerinnen der Prinzengarde mit dem Rammbock die Tür berührten. Diesmal schoss auch sein Sohn Sascha — und die Schlosstüre öffnete sich tatsächlich beim dritten Versuch.
Zuvor hatten Hans Nielbock, der Vorsitzende und Präsident des Festausschusses Willicher Karneval, um 18.11 Uhr Forderungen wie diese gestellt: „In Alt-Willich muss eine bezahlbare Veranstaltungshalle gebaut oder hergerichtet werden, damit die KG Edelweiß wieder große Sitzungen abhalten kann.“ Auf der Wunschliste standen außerdem ein Shuttlebus, der bei großen Karnevalsveranstaltungen zwischen den einzelnen Ortsteilen verkehrt. Zudem eine Überdachung des Schlosshofes — vor allem für die Besucher der Festspiele.
Kinderprinzessin Leonie II. Bommels, die flankiert wurde von ihrer Ministerin Isabella und ihrem Minister Maurice, stellte ebenfalls Maximalforderungen. Sie wünschte sich ein Trampolin für die Vinhovenschule, ein Jahr lang schulfrei, Süßigkeiten — und endlich vernünftige innerstädtische Busverbindungen.