Mit der Kamera im Magen-Darm-Trakt

Professor Dr. Tobias Zekorn kann nun am Standort St. Tönis auch hochmoderne Ultraschall-Endoskopie einsetzen.

Mit der Kamera im Magen-Darm-Trakt
Foto: Kurt Lübke

St. Tönis. Sagen wir es mit einer Anleihe an bekannte Worte: Für Professor Dr. Tobias Zekorn ist es ein kleiner Schritt, aber ein großer für das Tönisvorster Krankenhaus: Mit zwei neuen Endoskopietürmen, Geräten, die für modernste Endoskopie-Ausstattung stehen, soll es dem Mediziner gelingen, seine Innere Abteilung in die Zukunft und nach vorne zu führen. Tausende Eingriffe mit dieser Technik hat Zekorn schon in seinen Uerdinger Jahren gemacht. Seit März ist er nun Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Diabetologie. Er ist angetreten, um aus der Abteilung wieder „eine aktive Innere“ zu machen.

Wenn Professor Zekorn diagnostiziert, was genau seinen Patienten Beschwerden verursacht, dann erinnert seine Arbeitsumgebung an ein Fernsehstudio, in dem man bewegte Bilder auf fünf Monitoren zugleich im Blick hat. Zekorn führt mit modernsten Kameras Regie. Er führt sie an der Spitze eines elastischen, nicht einmal einen halben Zentimeter breiten Schlauches mit zwei Lichtquellen, winzigen Luft-, Wasser, Saug- und Instrumentenkanälen durch Nase oder After seiner Patienten — sozusagen in den Mittelpunkt des Körpers und schaut sich um. Der Monitor gibt die Kamerafahrt in hochauflösender sogenannter UHD-Bildqulität wieder.

Zekorn kann nun am Standort St. Tönis endosonographisch untersuchen, also Ultraschalluntersuchungen durchführen. Beispielsweise „die Gegend neben dem Darm beschallen“, wie er sagt und dabei Strukturen anliegender Organe wie Galle und Bauspeicheldrüse ansehen (siehe Kasten). Während der Professor durch inneren Wege filmt und diagnostiziert, schläft der Patient dank „kleiner Narkose“.

Zekorn ist die Begeisterung für die Top-Technik in seiner Abteilung ins Gesicht geschrieben. Sie macht die Ausweitung des internistischen Spektrums möglich. Damit will der Professor die Leistungsfähigkeit der Klinik ausweiten und ins Bewusstsein der Bevölkerung zurückholen. Die Schwächen von Arbeitsprozessen würden immer wieder beleuchtet und optimiert. Umbauten wünscht sich der Chef, „ein noch rationelleres Arbeiten, auch durch kürzere Wege.“

Zwischen drei und sechs Patienten kommen täglich zur Dickdarm-Spiegelung, die in der Klinik ambulant durchgeführt werden darf. Die Zahl der stationär aufgenommenen Patienten will Zekorn innerhalb eines Kalenderjahres auf 2500 schrauben. 75 Betten stehen der Inneren Abteilung zu. „Mit 60 kann man auskommen“, sagt Zekorn. Die Durchschnittsverweildauer liegt nur noch bei sechs Tagen.

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