„Manege Frei“ für Raubtiere, Akrobatik und Clownerie

Auf dem Schützenplatz in Willich hat der Zirkus Althoff Station gemacht. Am Dienstag geht es nach Kempen.

Willich. Eigens aus Barcelona ist „Manolito des Sanchez“ angereist. Er steht gerade auf einer großen Kugel, die einen Durchmesser von 90 Zentimetern hat und führt diese über Wippen und Schrägen. Eigentlich heißt „Manolito“ Michael Fischer, ist 19 Jahre alt, kennt Barcelona nur vom Hören-Sagen, hat aber mit vielen Artisten, Akrobaten und Dompteuren eines gemeinsam: die Liebe und Leidenschaft für den Zirkus. Gerade hat der Zirkus von René und Patrizia Althoff vier von fünf Vorstellungen auf dem Willicher Schützenplatz gegeben. Am Montag heißt es noch einmal um 15 Uhr „Manege frei“.

Gerade verfolgen etwa 150 Besucher eine Abendvorstellung. Eltern und Großeltern haben ihre Kinder und Enkel mitgebracht, die mit strahlenden und erstaunten Gesichtern das Programm verfolgen. Dabei lernen sie gleich Dutzende von den „Schmitzens“ kennen. Michael Schmitz teilte sich dabei den Vornamen seinen Vaters (40): Michael senior ist wie sein Bruder Dominik (23) überall zu finden: an der Kasse, beim Aufbau, als Zirkusdirektor und nach der Pause im für die gespannten Zuschauer sicheren Raubtierkäfig.

Das Geschwisterpaar führt sieben bengalische Königstiger und später fünf Berber-Löwen herein. Die Tiere wirken etwas schläfrig, ab und an machen sie aber durch das Fauchen auf ihre Unberechenbarkeit aufmerksam. Dominik kennt die Raubtiere schon seit seiner Kindheit, hat unter anderem „James“ und Laila“ mit der Flasche aufgezogen. „Dennoch muss man bei der Dressur immer höllisch aufpassen, sollte den Tieren nie den Rücken zuwenden,“ sagt er in der Pause.

Auch die achtjährige Madeleine Fischer lebt ihren großen Wunsch, später einmal „ein Star und weltberühmt zu werden.“ Sie zeigt in zehn Meter Höhe direkt unter der Zirkuskuppel auf einem Halbmond einige Kunststücke, ist später auch bei einer Pferde-Dressur zu sehen.

Szenen-Applaus auch für eine Hängematten-Nummer der Clowns „Jan“ und „Paul“, für die Zaubereien von „Harry“ oder für vier Ziegenböcke, die sich zur Heidi-Melodie vor allem die Wippe als ihr liebstes Spielgerät ausgesucht haben. In der Pause hat man die Gelegenheit, sich die Tiere in Ruhe in ihren Käfigen und Ställen anzusehen, oder einige Runden zu reiten.

Etwa 45 Personen stark ist die Zirkusfamilie, die nach der letzten Vorstellung in Willich die Zelte abbaut und nach Kempen weiterfährt: Auf dem Platz am Schmeddersweg sind sieben Shows vorgesehen: Freitag und Samstag (28./29. Januar), jeweils um 15.30 und 19 Uhr, am Sonntag um 11 und 15 Uhr und am Montag, 15 Uhr. Dann geht es weiter nach Kamp-Lintfort und Geldern. cc

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