Frauen morden wirklich anders, wie es Susanne Flury in einem amüsanten Vorwort deutlich machte. Wer kommt schon auf die Idee, den Ehemann so dick zu füttern, dass er an einem Herzinfarkt stirbt? Oder wer serviert die Fischfrikadellen mit reichlich Gräten?

"Der perfekte Mord ist weit verbreitet, besonders wenn Täterinnen am Werk sind. Frauen gehen kreativer an den Mord heran. Eine Frau als Gegner zu haben ist gefährlich", warnte Flury. Dabei ermahnte sie die Besucher mit einem charmanten Lächeln, die nun folgenden Geschichten nicht als Gebrauchsanweisung zu verstehen.

Doch bevor es überhaupt ans Morden ging, mussten erst einmal zusätzlich Bänke herangeschafft werden. 123 Stühle hatte man aufgestellt, doch die reichten bei weitem nicht. Über 150 Gäste trudelten ein. "Sollen wir umziehen?", wollte daher Intendantin Astrid Jacob wissen.

Die Zuschauer stimmten dagegen. Sie fanden es in dem dicht an dicht bestuhlten Hof gemütlich. Und zur Gemütlichkeit und dem Sonnenschein kam die Spannung dazu.

Claudia Dölker las "Irenes Schlummertrank" vor. Gespannt verfolgten die Besucher den sorgfältig vom Ehemann geplanten Mordanschlag auf die liebe Ehefrau Irene. "Noch 48 Stunden, noch 31 Stunden, noch eine Stunde", ließ Dölker alle am Komplott teilhaben. Dann 72 Stunden später, die große Überraschung bei der Beerdigung. Irene steht am Grab des Gatten und nicht umgekehrt. Wie Irene das gedeichselt hat, das verriet Dölker natürlich.

Herrlich auch die von ihr gesungene und gespielte Erzählung vom Leben der "Barbara Blotz". Begleitet von Hartmut Scheyhing am Akkordeon, ließ die Schauspielerin Blotz fröhlich morden. Ein Augen- und Ohrenschmaus für das Publikum, das mit reichlich Applaus belohnte.

Ob Flury, Dölker oder die beiden Herren Manuel Struffolino und Markus Rührer, ob im Alleingang oder gemeinsam, die einzelnen Geschichten waren herrlich makaber. Und auch wenn es mörderisch zuging, wurde viel geschmunzelt.

Eine Wiederholung des Kriminaltangos gibt es am 9. August um 17 Uhr im Schlossgarten.