Viel Arbeit für den Bauhof Der goldene Herbst ist in der Stadt 

Tönisvorst · Westwind ist zuweilen ein guter Mitarbeiter. Trotzdem müssen die 25 Außendienstler des Tönisvorster Bauhofs sich bald intensiv um die „lose Blattsammlung“ kümmern.

Zu den Herbst-Aufgaben des Tönisvorster Bauhofs gehört es auch, die Brunnen in der Stadt, wie hier auf dem Marktplatz vor St. Godehard in Vorst, winterfest zu machen. Foto: Kurt Lübke

Zu den Herbst-Aufgaben des Tönisvorster Bauhofs gehört es auch, die Brunnen in der Stadt, wie hier auf dem Marktplatz vor St. Godehard in Vorst, winterfest zu machen. Foto: Kurt Lübke

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Als Privatmann hat Manfred Uhling den sonnigen, warmen Sommer geschätzt und die Verlängerung durch die bisher so regenarmen Herbsttage genossen. Aus Schreibtisch-Perspektive allerdings bewertet der Leiter des Tönisvorster Bauhofs die andauernde Trockenheit 2018 erheblich kritischer: „Ich wünschte mir jetzt eine Woche Dauerregen.“

Der Grund für das Sehnen nach Regen: Im Herbst stehen Ersatz- und Neupflanzungen an. Bisher konnte aber kaum ein Spaten angesetzt werden. „Denn der Boden ist hart wie Beton.“ Und das, obwohl Uhlings 25 Außendienstmitarbeiter allein im Juli und August Straßenbäume und Grünanlagen täglich mit 40 000 bis 50 000 Liter Wasser gewässert haben.

Nur bei genügend Feuchte im Boden könnten bestellte und zum Teil längst gelieferte Bäume, Heckenpflanzen und Bodendecker endlich in den Boden und ins Beet.

Der Bauhof hat rund ums Jahr Aufgaben. In keiner Jahreszeit herrscht Langeweile. „Die Arbeit verteilt sich.“ Aber jede Zeit hat ihre Aufgaben. Im Herbst müssen beispielsweise die Brunnen der Stadt gesäubert und winterfest gemacht werden – die Brunnen am Jakob-van-Danwitz-Platz und an der Kirche in Vorst, der Brunnen im Seulenhof in St. Tönis und der Teich auf dem Gelände Pastorswall.

Zwischen Oktober und 28. Februar müssen Hecken und Bäume in Parks und Grünanlagen sowie auf Schulhöfen zurückgeschnitten werden. Erkrankte, nicht mehr standsichere Bäume werden in dieser Zeit gefällt.

Herbstzeit ist Laubzeit. Blätter müssen regelmäßig auf Straßen und Gehwegen zusammengefegt und das Laub abtransportiert werden.

Bürger-Beschwerden über
Blätter, Eicheln und Kastanien

Wegen der losen Blattsammlung wird Uhling vor allem im Monat November oft am Telefon verlangt. „Ich werde nicht selten mit einer hohen Erwartungshaltung der Bevölkerung konfrontiert.“ Bürger zeigten sich zuweilen uneinsichtig, wollen „am liebsten sofort und schnell herabgefallene Blätter, Eicheln und Kastanien vor der Haustüre weggefegt haben“. Manchmal bekomme man da den Eindruck dass man mehr diskutieren als kehren müsse. Uhling würde sich mehr Unterstützung und Einsicht wünschen. „Wir werden auch schon mal mit dem Hinweis auf ein ungepflegtes Beet gerufen und dann ist da nur eine Distel heraus zu rupfen.“

Bauhofmitarbeiter erleben aber auch viel Zuspruch. An besonders kalten und regnerischen Tagen reichen Anwohner heiße Getränke. „Oft rufen gerade ältere Tönisvorster bei uns an und entschuldigen sich dafür, dass sie nicht mehr das Laub zusammenzukehren können.“

Manchmal hilft den Bauhof-Mitarbeitern die Natur selbst. Denn wenn der Westwind heftig genug weht, landet Laub auch schon mal außerhalb des Zuständigkeitsbereiches.

Ab dem 1. November stellen sich die Bauhof-Mitarbeiter auf Bereitschaftsdienste am Wochenende ein. Wenn es kälter wird und friert, müssen sie an die Streusalzvorräte und zu jeder Zeit für befahrbare Straßen sorgen.

Feuerwehr ist zu
St. Martin stark gefragt

Die Feuerwehr hat Allwetterreifen an ihren Fahrzeugen. Daher steht im Herbst kein großer, allgemeiner Reifenwechsel an. „Unsere Geräte und Fahrzeuge müssen jederzeit einsatzbereit sein. Sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag“, sagt Feuerwehrsprecher Markus Hergett. Die Freiwillige Feuerwehr Tönisvorst hat einen hauptamtlichen Gerätewart. Gerd Zander arbeitet computer-unterstützt in einem bestimmten Prüf-Rhythmus die Wartungsaufgaben ab.

Der Herbst, sagt Hergett,  sei keine Jahreszeit, in der mehr als in anderen Quartalen ausgerückt werden müsste. „Die Einsätze verteilen sich gleichmäßig aufs Jahr.“

2018 zählt allein der Löschzug St. Tönis bereits 213, davon 50 während des Sturmtiefs Friederike im Januar. Vorst liegt bei 60 Einsätzen.

In Herbst und Winter verändert sich der so genannte Dienstbetrieb der Feuerwehr. Es gibt keine Außenübungen mehr, der Schwerpunkt der Aus- und Weiterbildung wird auf den theoretischen Unterricht gelegt: Funkübungen, Erste-Hilfe-Auffrischungen und ähnliches.

In voller Mannschaftsstärke treten die Feuerwehrkräfte rund um das St. Martinsfest an. 40 Kräfte und damit zwei Drittel der Einheit, begleiten die Züge. Die anderen 20 ehrenamtlichen St. Töniser Feuerwehrleute stellen den Grundschutz sicher. Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr spielt sich bis zur Mantelteilung durch den Ort.

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