Kunstprojekt an der Johannesschule

In Anrath wurden Themen der Gesellschaft ein Jahr lang kunstvoll neu in Szene gesetzt.

Anrath. Die Enthüllungen von Wikileaks, die Gorch-Fock-Affäre oder der Fall des Jungen Mirco aus Grefrath — all das hat die Schüler der Anrather Hauptschule in den vergangenen Monaten beschäftigt. Im Rahmen des Landesprojekts „Kultur und Schule 2010/2011“ setzten die Schüler der Klasse 9 jede Woche ein anderes gesellschaftspolitisches Thema in Szene.

„Ein Jahr mit Kunst gestalten“, so der Projekttitel. Das Kunstprojekt war eingebunden in das Festprogramm zum 60-jährigen Bestehen der Schule.

„Die Kinder waren kreativ und vielseitig. Sie haben gemalt, gebastelt und gezeichnet“, sagt Nicole Paulsen vom Amt für Schulen des Kreises Viersen. Künstlerin Friederike Hinz hat die Schüler bei diesem Projekt begleitet und Anregungen gegeben.

Begonnen hat die Gruppe mit einem Tier-Thema. „Zu dieser Zeit kursierten viele Hunde-Geschichten in den Medien“, sagt Friederike Hinz. Schüler variierten etwa Formen und Farben. So entstanden ein Clowns-Hund mit dicken roten Lippen, blonden Locken und einem Hut auf dem blauen Kopf oder ein Kampfhund inklusive Mafiahut, Goldkettchen und Schusswaffe.

Auch andere Themen wurden aufgegriffen. Für Modelle der Gorch-Fock haben Schüler Abfall recycelt. Und die Zeitungsartikel über Mirco haben sie gesammelt und als übermalte Collage veröffentlicht. Als Wikileaks die US-Dokumente über die deutschen Politiker veröffentlichte, griffen die Anrather zu Blei- und Buntstift.

Die Schüler skizzierten Konterfeis von Politikern. Der Clou: Sie vertauschten die Bildunterschriften, so dass der Betrachter puzzeln muss, um zu erfahren, was die Amerikaner über wen denken. Ein Besuch im Mönchengladbacher Museum Abteiberg rundete das Projekt ab.

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