„Kunst-Labor“: Gesamtschüler präsentieren ihre Arbeiten

Bei der Präsentation konnten die Betrachter Punkte vergeben. Ganz vorne landete das Watte-Nest „Wolke 7“ von Michelle Grütters und Caroline Poßberg.

Willich. Ein Nest gibt Wärme und Geborgenheit, man fühlt sich darin wohl und behaglich. Die 29 Schüler und Schülerinnen der Robert-Schuman-Europaschule in Willich sind zwar schon 14 oder 15 Jahre alt, haben aber gerade ein ganz neues Nest-, Wohl- und Zusammengehörigkeitsgefühl kennengelernt. Denn sie haben sich über ein Jahr mit diesem Thema beschäftigt.

Die Gesamtschüler belegen allesamt das Fach „Kunst-Labor“. Vor etwa einem Jahr, damals waren die Jugendlichen in der achten Klasse, hatte Kunstlehrerin Angelika Schulz die Idee gehabt, aus eigenen Blickwinkeln sich Gedanken zum Thema Nest zu machen.

Jetzt wurden die Ergebnisse im E-Gebäude der Schule in einem kleinen Museum präsentiert. Museum deshalb, weil man sich zu Beginn der Arbeiten im Krefelder Museum Haus Lange umgeschaut und dann mit Folien maßstabsgetreu Flure, Zimmer und Fenster in der Gesamtschule nachgebaut hatte.

Unterstützt wurden die Kunstschüler vom Krefelder Museumpädagogen Thomas Janzen, von Produktdesigner Nicolai Schäfer und von Architekt Andreas Kengels.

Über den größten Nestbau und über eine Gemeinschaftsarbeit aller berichtete Paulin Klimbt (15): „Wir haben in einer Doppelstunde im Schiefbahner Bruch um einen Baumstamm herum aus Reisig und Blättern eine wettersichere Behausung gebaut, in die wir alle mit den Pädagogen reinpassten.“

Auch der Mischlings-Hund „Kollen“ fand darin einen gemütlichen Unterschlupf. „Das war stark und hat uns näher zusammengebracht“, urteilte Mitschüler Anne Helmreich (14).

Über 20 Nester wurden gestern präsentiert. Teilweise wurden Materalien aus dem Müll verwandt, Drähte, alte Lappen und Tücher, Wolle oder Watte. Blumen- und Fotonester waren dabei, außerdem aus Kaninchendraht, Drahtschnur und Stoffresten von Aymsley und Melina ein Drahtnest.

Hübsch anzusehen war das Sesselnest aus Zweigen und Tüchern von Sarah, Julie und noch einmal Sarah. Selin und Saskia hatten aus Stoff einen Känguru-Beutel hergestellt, den man am Hosengürtel festmachen kann. Und Paulin, Zehra und Marie hatten sich ein Nest für ihre Handys überlegt, Hüllen aus Pappe, Wolle und Filz.

Bei der Präsentation konnten die Betrachter Punkte vergeben. Ganz vorne landete das Watte-Nest „Wolke 7“ von Michelle Grütters und Caroline Poßberg. Viel Lob hatte es bereits für die Ideen gegeben, so auch von Schulleiterin Ute Will-Nieding.

Die Ausstellung ist dort noch bis Mitte Januar aufgebaut. Nach Weihnachten machen die 29 Schüler des Kunst-Kurs erst einmal ein dreiwöchiges Betriebspraktikum.

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