Kunst in Willich: Pankratius reckt die Arme

Aus dem Holz des früheren Kruse Booms entstanden Skulpturen.

Willich. Um den Kruse Boom herum sollen sie ihr Unwesen getrieben haben, die Sekes-Männekes. Als der mächtige Solitärbaum vor sechs Jahren gefällt werden musste, stand fest, dass das Holz für den offenen Kamin zu schade ist.

Der Krefelder Künstler Max Müller griff zur Motorsäge und formte aus dem Stamm fünf Sekes-Männekes und den heiligen Pankratius. Diese Holzskulpturen wurden jetzt im Kulturausschuss vorgestellt. Sie sollen unter anderem in der Willicher Kolpingschule ein trockenes Plätzchen finden.

Max Müller (63) stammt aus der Nähe von Ulm. Er studierte an der Kunstakademie Stuttgart und später an der Düsseldorfer Kunstakademie. Müller ist Maler und Bildhauer, sein Lieblingsmaterial ist Holz. Anfang der 90er Jahre waren viele seiner Holzskulpturen auf Initiative des Kulturamtsleiters Franz-Josef Rütten im Neersener Schlosspark zu sehen - eine dieser Skulpturen steht auf dem Flur des Kulturamtes.

Müller, der selbst einmal an der Kreuzstraße in der Nähe des Kruse Booms gelebt hat, war seinerzeit der erste Künstler, der Skulpturen mit der Motorsäge kreierte. So ist er auch mit dem Kruse Boom umgegangen: Die Formgebung erfolgte grob mit der Säge, dann wurde das weiche Lindenholz ein wenig geschliffen.

Die Rinde ließ der Künstler wenn möglich dran: Glatte Flächen und die Struktur der Rinde ergeben den Kontrast. Pankratius streckt die Arme gen Himmel: Als der letzte der Eisheiligen befreit er die Menschen von der Eiszeit.

Die Sekes-Männekes wirken quicklebendig, obwohl Müller auf filigrane Details verzichtet hat. Er schwärmt davon, aufgrund dieser Arbeiten irgendwann einmal Bronzeskulpturen machen zu lassen - falls die Stadt dies wünscht.

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