Kundgebung: Nur Schützen dürfen reden

Die Organisatoren der Demo rechnen mit 500 Teilnehmern. Die Einladung von Josef Heyes lehnen sie ab.

Kundgebung: Nur Schützen dürfen reden
Foto: Lübke, Kurt (kul)

Schiefbahn. Es gab Gesprächs- und Zündstoff, als sich die unlängst von 17 Vereinen gegründete Schiefbahner Vereinsunion (VU) zu einer erneuten Besprechung traf. Grund: die Einladung von Bürgermeister Josef Heyes an die Schützenvereine. Gemeinsam mit den Spitzen der Fraktionen hatte er zu einem Gespräch am Mittwoch, 14. Mai, 19 Uhr, in den Ratssaal eingeladen, wollte mit ihnen dann den Dialog über die Zukunft der Brauchtumsfeste führen. Zum exakt gleichen Zeitpunkt hatten die Schützen ihren Protest und ihre Info-Veranstaltung vor dem Schloss terminiert. (die WZ berichtete).

Sichtlich irritiert darüber war Manfred Hendricks, Brudermeister der St. Sebastianus Bruderschaft und auch Vorsitzender der Schiefbahner VU: „Das geht gar nicht, wir haben um 19 Uhr unsere Veranstaltung und dabei bleibt es.“ In den nächsten Tagen wolle man, so Hendricks weiter, noch mit den Schützenvereinen und Gesellschaften zusammen kommen und darüber diskutieren, wie man mit der Einladung des Bürgermeisters umgehe. Und für die Info-Veranstaltung, zu der in diesen Tagen alle Vereine in der Stadt Willich eingeladen würden, gelte, so Hendricks: „Nur die Schützen werden dann das Mikrofon haben und aus ihrer Sicht die Dinge darstellen. Andere Statements, so von der Verwaltung oder von Vertretern des Rates, wird es nicht geben und werden wir auch nicht erlauben.“

Hendricks rechnet damit, dass er am Mittwoch nächster Woche etwa 500 Brauchtumspfleger begrüßen kann. Als die Vereinsunion ihre diesmal nur von etwa einem Dutzend Mitgliedern spärlich besuchten Veranstaltung fast beendet hatte (darunter neben den Schützen: MGV Eintracht, TV Schiefbahn, Torfmöps, Blitz, Modellclub), kam dann Bürgermeister Heyes noch dazu, bekräftigte seine Dialog-Bereitschaft am 14. Mai: „Der Ratssaal ist an diesem Tag frei. Wir hätten dann ausführlich die Gelegenheit zu reden.“

Hendricks blieb bei seiner Skepsis. Bei der erneuten Runde des Dachverbandes wurden weitere Schritte auf den Weg gebracht. So will die VU jetzt von der Verwaltung in Erfahrung bringen, wie sich die Nutzung der Kulturhalle nach der erfolgten Ertüchtigung für die Vereine darstellt, unter welchen neuen Bedingungen oder Auflagen.

Heyes bekräftigte wenig später noch einmal die Absicht, dass die bislang die Kulturhalle nutzenden Vereine in Kürze an Ort und Stelle über die Sanierungs-und Umbaumaßnahmen informiert würden. Was der VU noch am Herzen lag: von der Verwaltung den Ansprechpartner zu erfahren, der sich um die Interessen der Vereine mit seinen vielen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen kümmert.

Hendricks: „Uns geht es dabei nicht um die Person, die unsere Anträge bearbeitet, sondern um den Mitarbeiter, der sich positiv für unsere Interessen und für die Brauchtumspflege in unserer Stadt einsetzt.“ Zur nächsten Versammlung trifft sich die Vereinsunion am 5. Juni, 20 Uhr, wieder in der Schießhalle der Bruderschaft am Boltzplatzweg.

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