„Kudl“ wurde feierlich eingeweiht

Der frühere Biedemannsaal ist nun ein Kulturzentrum für die Begegnung von Deutschen und Letten.

Neersen. Aus der ehemaligen Gaststätte „Haus Biedemann“ ist am Samstagnachmittag offiziell das Deutsch-Lettische Kultur- und Begegnungszentrum geworden. Es wurde nicht nur eingesegnet, sondern auch getauft, und zwar auf den Namen Kudl — der steht für „Kultur, Unterhaltung, deutsch-lettisch“.

In der früheren Gaststätte gaben sich Ehrengäste die Klinke in die Hand. Ainars Mezulis, Bürgermeister der lettischen Stadt Smiltene, gehörte ebenso dazu wie die Vizelandrätin Luise Fruhen, der Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer und Bürgermeister Josef Heyes.

Ilgvars Klava, Botschafter der Republik Lettland, schaffte es wegen eines Staus nicht rechtzeitig zur feierlichen Einweihung. Er übermittelte eine Botschaft per Handy, die Wolfgang Brock, Geschäftsführer des Deutsch-Lettischen Partnerschaftsvereins weitergab: „Ich bin überzeugt, dass das Haus ein weiterer Meilenstein in der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern werden wird“, lautete die Botschaft des Botschafters. Zu dessen Schutz war eigens ein Polizeiwagen vorgefahren.

Bürgermeister Josef Heyes freute sich, dass das Haus mit Leben gefüllt worden sei. Mezulis blickte zurück auf den Beginn der Freundschaft zwischen Willich und Smiltene zurück. Vor allem hob er die Gastfreundschaft, die er durch die Bürgermeister Lukas Siebenkotten und Josef Heyes erfahren hatte, hervor. 2002 schlossen beide Städte einen Freundschaftsvertrag.

Von der Landesregierung war Daniel Faustus, Referent der Staatskanzlei, gekommen. Hans-Joachim Schwolow vertrat die Partnerschaft zwischen dem Kreis Gütersloh und der Nachbargemeinde von Smiltene, Valmiera. Artur Christiansen, Bürgermeister der Stadt Handewitt, die eine Partnerschaft zu Salacgriva unterhält, gehörte ebenso zu den Gästen wie der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd-Dieter Röhrscheid. Er erinnerte an den abgebrochenen Kontakt zwischen dem St. Bernhard-Gymnasium und dem Gymnasium I in Riga.

Für Musik sorgten der Jugendchor „Marienkäfer“, das Vokalensemble „Laudate“, der Gospelchor „Praising Voices“ sowie Katrin Tobschall an der Harfe. Der evangelische Pfarrer Rolf Klein sagte „ein Haus ohne Segen ist wie ein Haus ohne Dach“. Sein katholischer Amtsbruder Pfarrer Markus Poltermann weihte daraufhin „Kudl“. Zum Schluss gab’s für alle Sekt und Piroggen.

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