Tönisvorst Kritik an Entscheidung der Post

Die Schließung der Agentur am Alten Markt in St. Tönis stößt vielen bitter auf. Die WZ fragt vor Ort nach.

Tönisvorst: Kritik an Entscheidung der Post
Foto: Friedhelm Reimann

Tönisvorst. „Was ist das denn für eine Firma, die so eine gut funktionierende Filiale schließt?“ Das fragt Leserin Irmgard Aerts nach Lektüre des gestrigen WZ-Artikels über die Schließung der Post-Agentur am Alten Mark in St. Tönis. Und sie schiebt gleich ein Lob hinterher: „Seit fast 47 Jahre wohne ich in St.Tönis und meine Meinung ist, dass es niemals eine bessere Post-Filiale gab.

Tönisvorst: Kritik an Entscheidung der Post
Foto: Kurt Lübke

Diese Reaktion ist kein Einzelfall. Auch der St. Töniser Rolf Hübecker kann die Maßnahme der Deutschen Post, die den Vertrag zum 31. Dezember gekündigt hat, nicht verstehen: „Das ist nicht der Brexit, das ist der Posttrixx.“ Alles werde wegrationalisiert und Arbeitsplätze würden vernichtet. Wie Irmgard Aerts findet Rolf Hübecker viel Lob für die Beschäftigten: „Immer freundlich, sehr fix und kompetent, Schlangen wie vor vier Schaltern früher an der Ludwig- Jahn-Straße gibt’s kaum.“ Die jungen Menschen seien das beste Aushängeschild für die Deutsche Post gewesen.

Und auch aus der Politik gibt’s kritische Stimmen: „Da machen wir Kurzfristparkplätze in diesem Bereich möglich — und jetzt schließt das Geschäft“, heißt es. Kritisch beurteilt wird von mehreren Seiten die Ankündigung der Post, es gehe nahtlos weiter und man habe bereits ein neues Geschäft gefunden, in dem man ab Jahresbeginn seine Postgeschäfte erledigen kann.

Was vielen Menschen Sorgen macht, ist zudem die Tatsache, dass mit der Schließung der Postfiliale ein weiterer Leerstand entstehen wird. Erst vergangene Woche hatte Uli Peeren, Inhaber des gleichnamigen Modegeschäfts an der Krefelder Straße, angekündigt, dass er seinen Laden schließen wird. Zeitgleich macht die Modeboutique Pickartz im Wirichs Jätzke dicht, wenngleich dort Detlef Pimpertz aus Anrath übernehmen will.

Und nach wie vor ist da dieser wirklich auffällige Leerstand in der ehemaligen Gutenberg-Buchhandlung an der Hochstraße in St. Tönis, gegenüber dem alten Rathaus. Hier gibt es nach WZ-Informationen eine Lösung. Ein großes Textilunternehmen soll bereits zugesagt haben.

Noch ungelöst: Die Probleme der Postbank-Kunden in Vorst. Die zieht sich bekanntlich Ende November zurück. Für Bankgeschäfte müssten dann auch die älteren Kunden nach St. Tönis fahren. Süchteln ist keine Alternative, dort hat die Postbank bereits geschlossen.

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