Kreis-Pläne sorgen für doppelten Ärger

An der Hausbroicher Straße soll es Radweg und Rückhaltebecken geben.

Willich/Anrath. Die Fehler in der Planung liegen viele Jahre zurück. Doch die Anwohner an der Hausbroicher Straße im Bereich Beckershöfe haben deshalb bis heute Ärger: Immer wieder stehen bei Regen Straße und Vorgärten unter Wasser, teils läuft das Wasser bis in die Häuser.

Der Kreis Viersen als zuständige Behörde plant deshalb den Ausbau der Kreisstraße — und handelt sich ebenfalls Ärger ein.

„Die Entwässerung der Grundstücke ist damals nicht berücksichtigt worden“, räumt Bürgermeister Josef Heyes ein. Teils wurden die Häuser bis an den Fahrbahnrand gebaut, was wiederum für die schlechte Entwässerung sorgt.

Die Bauten im Außenbereich wurde von der Willicher Stadtverwaltung allerdings genehmigt.

Für die Straße selbst ist der Kreis Viersen zuständig. Im Kreishaus hat deshalb das Technische Dezernat damit begonnen, eine veränderte Straßenplanung zu machen.

„Ein Radweg soll für mehr Verkehrssicherheit sorgen, ein Rückhaltebecken für eine ordentliche Regenwasserabführung“, erläutert Axel Küppers, Pressesprecher des Kreises Viersen. Dies geschehe in enger Abstimmung mit der Stadt Willich.

Im Planfeststellungsverfahren ist die Öffentlichkeitsbeteiligung gerade abgeschlossen worden. Das geplante Regenrückhaltebecken scheint sich dabei zum Streitpunkt zu entwickeln: Beim Bauernfrühstück mit dem Landrat wurden jüngst Bedenken gegen die Planung vorgebracht, vor allem mit Blick auf die Tatsache, dass ein Biobauer sich deshalb in seiner Existenz bedroht fühlt.

Auf seinem Land soll das Rückhaltebecken errichtet werden. „Die vorgebrachten Bedenken werden ausgewertet — auch die der Landwirtschaft“, erklärte dazu Kreisdezernent Andreas Budde.

Auch der Radweg ist nicht unumstritten. So beklagte sich Anfang der Woche ein Anrather Ehepaar vor Vertretern des Petitionsausschusses NRW darüber, dass es dafür Teile seines Grundstücks abgeben soll. „Da muss man noch einmal drüber reden“, sagte dazu Rita Klöpper, Vorsitzende des Auschusses.

Im Bereich Beckershöfe ist die Hausbroicher Straße eng und kurvig, Radfahrer und Fußgänger sind hier besonders gefährdet. Die Anwohner mahnen schon seit Jahren mit Schildern zu einer langsamen Fahrweise. Im Berufsverkehr wird die Straße stark befahren, da sie als Schleichweg in Richtung Münchheide genutzt wird.

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