Korschenbroicher Straße in Schiefbahn Korschenbroicher Straße: Politik signalisiert Zustimmung zu Tempo 50

Schiefbahn. · 15.000 Fahrzeuge fahren täglich über die Korschenbroicher Straße in Schiefbahn. Anwohner haben sich jetzt mit Forderungen an die Politik gewandt. Die sicherte ihre Unterstützung zu.

 Anwohner Werner Schmidt demonstriert, wie Eng die Fußgänger-Wartezone an der Kreuzung Korschenbroicher Straße/Königsheide ist.    Archivfoto: Prümen

Anwohner Werner Schmidt demonstriert, wie Eng die Fußgänger-Wartezone an der Kreuzung Korschenbroicher Straße/Königsheide ist. Archivfoto: Prümen

Foto: Norbert Prümen

(msc) Mehr Verkehrssicherheit, weniger Lärm, weniger Abgase und weniger Energieverbrauch: Laut Werner Schmidt hätte es nur Vorteile, wenn die Höchstgeschwindigkeit auf der Korschenbroicher Straße/L382 zumindest an den Stellen, an denen sie von Wohnbebauung umgeben ist, auf Tempo 50 reduziert würde. Seine Bürgeranregung dazu wurde jetzt im Willicher Planungsausschuss behandelt – und die Politiker signalisierten Zustimmung. Neun weitere Bürgeranregungen zum Thema Korschenbroicher Straße wurden gleich mitbehandelt. Die Bürger regen an, Flüsterasphalt auf der Fahrbahn aufzubringen oder den Lärmschutz zu verbessern. Denn der Verkehr und damit der Lärm hätten in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.

Werner Schmidt bemängelte nicht nur die bisher geltende Tempobegrenzung auf 70 km/h, an die sich zudem längst nicht alle Verkehrsteilnehmer hielten, sondern monierte auch den Zustand der Fußgänger-Wartefläche an der Kreuzung Königsheide/Korschenbroicher Straße: Diese sei zu klein und unzureichend, man stehe viel zu nah an den vorbeifahrenden Autos. „Als ich mit meiner Familie dort stand, haben wir uns sehr unwohl gefühlt“, schilderte er. Zwar hat die Stadt Willich, obwohl sie nicht zuständig ist, da es sich um eine Landesstraße handelt, das Gestrüpp bereits zurückgeschnitten, doch müsse der Bereich sicher ausgebaut werden, so Schmidt.

Zuständig für bauliche Veränderungen oder Lärmschutzmaßnahmen ist der Landesbetrieb Straßen NRW, teilte die Stadtverwaltung mit. Man sei mit dem Landesbetrieb jedoch im Gespräch. Eigentlich müssten nämlich die Anwohner selbst beantragen, dass für Veränderungen notwendige Lärmberechnungen vorgenommen werden.

Wegen der Vielzahl der Bürgeranregungen habe der Landesbetrieb aber signalisiert, dass er die Berechnungen vornehme, wenn die Stadt das beantrage. Dabei geht es um den Abschnitt ab der Autobahnanschlussstelle Schiefbahn bis zum Baugebiet Schiefbahner Dreieck. Die Politiker stimmten geschlossen dafür, die Lärmberechnungen zu beantragen.

Was die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 50 angeht, wurde die Angelegenheit ans Bürgermeisteramt verwiesen. Denn dieses ist für straßenverkehrsrechtliche Angelegenheiten zuständig. Die Polizei werde prüfen, ob eine mobile Tempomessstelle eingerichtet werden kann, teilte die Verwaltung weiter mit, und beim Kreis-Ordnungamt habe man angefragt, ob eine stationäre Messstelle an der L382 möglich ist.

In der Politik herrschte Einigkeit darüber, dass die Situation für Anwohner der Korschenbroicher Straße belastend ist. „Neben dem Schwarzen Pfuhl in Neersen ist die L382 die Straße im Willicher Stadtgebiet, die mit 15 000 Fahrzeugen pro Tag die größte Verkehrsbelastung hat“, sagte Christian Winterbach von den Grünen. Er wunderte sich darüber, dass an der Straße sehr unterschiedliche Lärmschutzmaßnahmen getroffen worden seien: „Warum wird der Schallschutz für Bewohner unserer Stadt unterschiedlich gehandhabt?“ Karl-Heinz Koch (FDP) beklagte, dass die Stadt nicht schon selbst gehandelt habe, da das Problem nicht neu sei: „Dass Bürger sich melden müssen und die Stadt erst dann handelt, ist unbefriedigend.“ Theresa Stoll (Für Willich) wollte wissen, wann mit einer Entscheidung von Straßen NRW zu rechnen sei. Etwa zwei Monate werde es dauern, teilte die Verwaltung mit.

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