Konzert: Anspielungen auf den Tod

Mit „Letzten Worten“ beschäftigt sich Marcell Feldberg in einer eigenen Komposition, die am Sonntag erstmals aufgeführt wird.

Schiefbahn. Sterben. Tod. Trauer. Wohl die meisten Menschen würden diese Themen aus ihrem Leben am liebsten ausblenden. Nicht so Marcell Feldberg. Der Kantor der Pfarre St. Hubertus in Schiefbahn beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren ganz intensiv damit, arbeitete unter anderem in einem Forschungsprojekt "Trauermusik" an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. "Wer sich mit dem Tod beschäftigt, kann eine andere Sicht aufs Leben gewinnen", ist der Kirchenmusiker, Musikwissenschaftler und Germanist überzeugt. So wundert es nicht, dass sich sein nächstes Konzert in der Schiefbahner Pfarrkirche erneut um das Thema Tod rankt: "(Sieben) Letzte Worte", hat Feldberg, der nächstes Jahr 40 wird, es überschrieben.

Auf dem Programm steht zum einen "Sieben Worte", ein Werk des deutschen Barock-Komponisten Heinrich Schütz in einer Bearbeitung für zwei Klaviere von György Kurtág. Inhaltlich beschäftigt es sich mit den letzten Worten des Erlösers am Kreuz, wie sie von der Bibel überliefert werden.

Zum anderen gibt es eine Uraufführung: Marcell Feldberg selbst hat sich "Letzte Worte" vorgenommen, wie sie von prominenten Musikern und Schriftstellern überliefert sind. Seine Musik dazu zitiert zum Teil bekannte Werke, so bei Victor Hugo, der auf dem Sterbebett zuletzt "Ich sehe schwarzes Licht" gesagt haben soll. Feldberg ordnet dem ein rhythmisches Zitat von Dimitri Schostakowisch zu. "Anspielungen" nennt der Schiefbahner Kantor sehr doppeldeutig dieses Verfahren.

Feldberg glaubt nicht, dass seine Musik für ein Konzert in der "Provinz" zu intellektuell ist. "Im Gegenteil. Hier hören die Leute einfach nur unvoreingenommen zu und sind der Musik damit sehr, sehr nahe." Ein solch "bauchiger" Zugang sei ihm lieber als jede verkopfte Interpretation. Allerdings werde es zu Beginn des Konzertes eine "Hörhilfe" geben.

Neben Feldberg selbst wird Markus Candels-Weinandy, ein befreundeter Kirchenmusiker, in der Hubertuskirche am Flügel sitzen. Das Konzert findet statt am Sonntag, 25. Februar, 17 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden gehen an die Kirchenmusik. Wiederholt wird das Konzert am 27. April in der Musikhochschule Düsseldorf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort