Kindergarten-Plätze: Wie hoch ist der Bedarf?

In Willich sollen nun die Eltern befragt werden. Das Ergebnis soll bis zum Sommer vorliegen.

Willich. Diese Nuss ist nicht leicht zu knacken, und das aus mehreren Gründen: Ab dem Kindergartenjahr 2013/2014 besteht ein Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kindertageseinrichtung oder in der Tagespflege für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Der Gesetzgeber geht davon aus, dass rund 35 Prozent der Kinder eines entsprechenden Jahrgangs dieses Angebot nutzen werden.

Wie hoch die Quote in Willich sein wird, ist schwer zu sagen. Hinzu kommt eine weitere quälende Ungewissheit: Die Stadt wartet immer noch auf einen Zuschussbescheid des Landschaftsverbandes Rheinland für den Bau des Kindergartens Hellenbroich in Schiefbahn.

Nicht nur, dass dort auch Plätze für Kinder ab einem Jahr eingerichtet werden sollen: Das St. Bernhard Gymnasium, in dem die Kindertagesstätte derzeit untergebracht ist, würde die Räume gerne selber nutzen. Vor diesem Hintergrund beschloss der Jugendhilfeausschuss, den Bedarf für Kinder ab einem Jahr bei den Eltern abzufragen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 10 500 Euro — hinzu kommen Aufwendungen für Porto. Die Befragung soll im Frühjahr nächsten Jahres durchgeführt werden, die Ergebnisse liegen dann im Sommer vor.

Kindergartensachbearbeiter Michael Süßbeck weiß, dass auch die Ergebnisse der Befragung in Teilen unpräzise sein werden: Eltern tendieren dazu, sicherheitshalber den größtmöglichen Bedarf geltend zu machen. Grund genug für so manche Gemeinde, auf derartige Umfragen zu verzichten. Außerdem können kurzfristige Zuzüge ebenso wenig berücksichtigt werden wie Kinder, die noch gar nicht geboren sind.

Der Ausschuss nimmt diese möglichen Ungenauigkeiten aber in Kauf. Im Jugendhilfeausschuss wurde außerdem als Option beschlossen, „die Tageseinrichtung im St. Bernhard-Gymnasium in fachlich und zeitlich angemessener Weise in einer anderen Schiefbahner Schule unterzubringen“, wenn sich keine Fortschritte in Bezug auf den Bau der neuen Kita Hellenbroich abzeichnen. Der Bau soll mit 1,7 Millionen Euro zu Buche schlagen.

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