Debatte im Tönisvorster Planungsausschuss Keine zusätzlichen Friedhofseingänge

St. Tönis · Die Politik debattierte darüber, ob Wirtschaftswege als öffentliche Zugänge zum St. Töniser Friedhof geöffnet werden sollen. Die GUT hatte einen entsprechenden Antrag gestellt.

 Einige Zugänge zum St. Töniser Friedhof sind geschlossen und können nur bei Bedarf geöffnet werden. Das wird auch so bleiben.

Einige Zugänge zum St. Töniser Friedhof sind geschlossen und können nur bei Bedarf geöffnet werden. Das wird auch so bleiben.

Foto: Norbert Prümen

Die Gemeinschaft Unabhängiger Tönisvorster (GUT) hatte beantragt, dass die vorhandenen Wirtschaftswege, die zum Friedhof in St. Tönis führen, geöffnet werden sollen. Spannend wurde es jetzt im Planungsausschuss, als Roland Gobbers (Die Grünen) den Vorschlag machte, diese Öffnung zunächst für einen befristeten Zeitraum zu ermöglichen. Damit konnten mehrere Fraktionen leben. Schließlich gab es für diese Lösung dann aber doch keine Mehrheit.

Dass die Städte einen Teil der Kosten der Friedhofsunterhaltung auf die Allgemeinheit umlegen, hat damit zu tun, dass Friedhöfe auch Parkcharakter haben und auch von Menschen genutzt werden, die keine Grabstätte aufsuchen wollen. Der Antrag der GUT warf Fragen auf wie diese: Dürfen Friedhöfe gezielt genutzt werden, um kürzere Wegeverbindungen zu schaffen? Die GUT hatte beantragt, dass die Wirtschaftswege entlang des Friedhofs mit Eingängen an der Friedrichstraße, der Schelthofer und der Von-Sahr-Straße allgemein zugänglich gemacht werden. Michael Schütte (GUT) bezeichnete die Öffnung von Wegen, die über den Friedhof führen, als „nicht unschlau“. So könne beispielsweise die Kindertagesstätte besser und sicherer erreicht werden.

Fachbereichsleiter Jörg Friedenberg sprach sich klar gegen eine Öffnung bislang verschlossener Friedhofstore aus: „Ein Friedhof ist ein Platz, wo Menschen trauern, und es gibt derzeit genug Öffnungen. Die verschlossenen Tore sollten weiterhin nur von Friedhofsgärtnern, Mitarbeitern des Bauhofs und für das Kanalreinigungsfahrzeug geöffnet werden können.“ Er beklagte, dass schon jetzt der Zaun immer wieder überklettert werde – Bürger nutzten die Erweiterungsfläche als Ablagefläche für garteneigenen Kompost. Auch nutzten schon jetzt einige Kinder die Friedhofsfläche als Spiel- und Bolzplatz. Das stehe der Bedeutung des Friedhofs als Ruhestätte entgegen.

Schwarzer Weg dient nur der Bewirtschaftung der Flächen

Im Laufe der Diskussion ging es hauptsächlich um die Öffnung des Tores an der Von-Sahr-Straße. Zu den anderen Zuwegungen hatte die Verwaltung in der Beratungsvorlage folgendes zu verstehen gegeben: „Zusätzliche Zuwegungen zum Friedhof im Bereich Schelthofer Straße und Friedrichstraße sieht die Verwaltung als nicht notwendig an. Der ,Schwarze Weg‘, der von der Schelthofer Straße bis zur Friedrichstraße zwischen der Erweiterungsfläche und der Friedhofsfläche verläuft, dient derzeit lediglich der Bewirtschaftung der Flächen. Hier verläuft der Hauptsammler für das Kanalnetz der Stadt. Dieser Weg ist auch nicht sonderlich gut ausgebaut, und auch der Grünschnitt erfolgt nur sporadisch.“

„Ich finde die Idee der Testphase gut, wobei wir hier nur über den Zugang zur Von-Sahr-Straße sprechen sollten“, erklärte Kristian Schneider (FDP). Helge Schwarz sagte, die SPD tue sich schwer, einen Ort der Trauer für Fußgänger und Radfahrer zu öffnen. Aber die Idee, eine Testphase einzuführen, fand er nicht schlecht.

Christiane Tille-Gander (CDU) erinnerte daran, dass im Jahr 2016 der Rat entschieden hatte, keine weiteren Friedhofstore zu öffnen. Eine Friedhofstür tagsüber zu öffnen, dafür sprachen sich fünf Ausschussmitglieder aus. Sechs waren dagegen, hinzu kamen drei Enthaltungen.

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