Tönisvorst Keine Flüchtlingshäuser aus Willich

Für das Gelände am Vorster Sportplatz sucht die Stadt nun einen neuen Lieferanten.

Tönisvorst: Keine Flüchtlingshäuser aus Willich
Foto: Kurt Lübke

Tönisvorst. Die Abrissarbeiten für die alten Container in der Nähe der Rosentalhalle in St. Tönis laufen. Dort sollte, ebenso wie am Sportplatz in Vorst, Wohnraum entstehen, zunächst für Flüchtlinge. Das hat die Politik aber noch nicht abgesegnet, sondern darum gebeten, auch andere Areale zu prüfen. In Vorst ist man da schon einen kleinen Schritt weiter. Aber: Nicht zum Zug kommt die Firma Megavillage aus Willich, die eigentlich schon als Lieferant der neuen Leichtbau-Häuser feststand. Das bestätigte Marcus Beyer, Fachbereichsleiter bei der Stadt Tönisvorst.

Tönisvorst: Keine Flüchtlingshäuser aus Willich
Foto: Kurt Lübke

„Es wird keine Zusammenarbeit mit der Firma Megavillage geben“, sagt Beyer. Bei den Gründen gibt er sich eher zurückhaltend. Das Ganze hänge mit dem Brandschutz zusammen. Ob es auf diesem Sektor tatsächlich Probleme gibt, ist dabei noch nicht mal gesagt. Vielmehr gibt es Schwierigkeiten mit der Dokumentation. Es gibt kein Gutachten, das den Bauten der Firma den entsprechenden Brandschutz bescheinigt, jedenfalls keines, das die Stadt Tönisvorst akzeptieren würde.

In Willich, wo an der Moltkestraße ein kleines Dorf mit diesen Wohnungen errichtet wurde, hatte die Feuerwehr quasi in Eigenregie einen Brandtest durchgeführt. „Das Ergebnis war ja auch nicht schlecht“, sagt Beyer. Er selbst findet es auch schade, dass diese Lösung nicht umgesetzt wird. „Sie war auch preislich attraktiv“, erklärt er. In ihren Prospekten wirbt Megavillage mit dem Slogan: „Doppelter Wohnraum zum halben Preis.“

Das wiederum bedeutet für Tönisvorst vor allem: Es wird teurer. „Wir beachten jetzt das ganze Spektrum der Möglichkeiten — vom Container bis zur Modulbauweise. Gerade bei letzterer gebe es jede Menge Varianten. So könne man sowohl in Beton als auch mit Holz bauen. Dass viele dieser Lösungen auch energetisch sehr gut dastehen, sei heutzutage Standard, erklärt der Fachbereichsleiter.

Wie lange wird es denn nun dauern, bevor feststeht, wie es in Vorst weitergeht? „Ende November gehen wir mit den Ergebnissen zur Politik und die könnte es dann entscheiden“, erläutert Marcus Beyer. Er ist zudem von dem Standort in Vorst überzeugt. „Er ist gewachsen und war über viele Jahre konfliktfrei.“ Außerdem werde die Größenordnung nicht geändert. 40 bis 50 Menschen sollen hier eine neue Heimat finden. Das war auch bei den abgerissenen Containern so, allerdings wurden im Laufe der letzten Jahre immer mehr Räume dicht gemacht, weil sie unbewohnbar geworden waren.

Auch in Kempen war die Willicher Firma überraschend doch nicht zum Zug gekommen. Zwischen der Stadt und dem Unternehmen lag bereits ein unterschriftsreifer Vertrag auf dem Tisch. Am Schmeddersweg zwischen Reithalle und Sporthotel sollte ein Containerdorf für bis zu 250 Flüchtlinge entstehen. Kurz vor dem Vertragsabschluss machte die Stadt Kempen einen Rückzieher. Die Verwaltung setzt nun auf eine sogenannte Holzrahmenbauweise, von der man sich mehr Haltbarkeit verspricht.

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