Die Neersenerin gehört seit Gründung des Handwerkermarktes Ende der 80er Jahre zu den Organisatoren. Damals wurde „Jazz und Handwerk“ noch von „Pro Neersen“ ausgerichtet, seit Anfang der 2000-er Jahre hat dies die Neersener Kaufmannschaft übernommen. Zuletzt sei aber das Organisationsteam immer kleiner geworden, weshalb es nun Zeit sei, einmal zu pausieren, sagt Schumann-Könings.

Als sie vor Wochen gegenüber den Kollegen in der Kaufmannschaft erstmals signalisiert habe, „Jazz und Handwerk“ in diesem Jahr ausfallen zu lassen, seien die Reaktionen leider sehr verhalten gewesen, sagt die Inhaberin einer Keramikwerkstatt an der Kickenstraße, die sie gemeinsam mit ihrem Mann betreibt. Bei der jüngsten Mitgliederversammlung sah dies schon ganz anders aus: Es habe gleich mehrere Signale von Nicht-Vorstandsmitgliedern geben, sich an der organisatorischen Arbeit zu beteiligen. Doch für dieses Jahr sei das einfach zu knapp gewesen.

„Wir arbeiten daran, dass es im April 2017 wieder Jazz und Handwerk geben wird“, so Elisabeth Schumann. Bereits in der kommenden Woche wird sich der Vorstand der Kaufmannschaft mit diesem Thema beschäftigen. Die Zwangspause in diesem Jahr sieht die Organisatorin durchaus nicht nur negativ: „So etwas kann auch die Gelegenheit sein, neue Ideen einzubringen.“

Elisabeth Schumann-Könings erinnert daran, dass der Handwerkermarkt am Schloss Neersen in seiner langen Geschichte schon mehrfach ähnliche Probleme hatte. Die größten gab es, als im Jahr 2000 der Wunsch-Termin an Abstimmungsschwierigkeiten mit den Schlossfestspielen scheiterte. Im Jahr darauf löste sich dann die Gemeinschaft „Pro Neersen“ auf und der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft, die eigentlich einspringen wollte, war das finanzielle Risiko zu groß.

Nach zwei Jahren des Stillstands gab es dann im März 2002 einen Neubeginn unter der Führung der Neersener Kaufmannschaft. Mit Erfolg: Seitdem hat es in jedem Frühjahr an zwei Tagen „Jazz und Handwerk“ in Neersen gegeben. Bis zu 20 000 Besucher kommen dazu immer ans Schloss.