Kandidaten-Duell in Vorst

Im Haus Vorst diskutierten Uwe Leuchtenberg, Thomas Goßen und Christian Hoechtlen.

Vorst. "Auf eine solche Resonanz haben wir gehofft, aber nicht damit gerechnet." Karl- Heinz Fruhen, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Vorst Aktiv, strahlte. Was ihn stolz machte, war der proppenvolle Saal im Haus Vorst.

Der Werbering hatte zur Podiumsdiskussion mit den drei Tönisvorster Bürgermeisterkandidaten eingeladen, die bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal offiziell aufeinander trafen. Unter der Moderation von WZ-Redakteur Peter Korall und Karl-Heinz Fruhen standen die Kandidaten Rede und Antwort.

Im Mittelpunkt natürlich die Vorster Themen: Fruhen bezeichnete Vorst als sterbendes Dorf und warf der Politik vor, sie hätte schon vor zehn Jahren agieren müssen. "Wir haben in dieser Zeit zehn Prozent Einwohner in der Gemarkung Vorst verloren", sagte er. Daher stellte er die Frage, was die Bürgermeisterkandidaten dagegen zu tun gedenken.

Christian Hoechtlen, parteiloser Bürgermeisterkandidat von FDP und UWT, brachte die Wirtschaftsförderung ins Spiel. Nach seiner Meinung komme durch eine entsprechend geförderte Wirtschaft die positive Entwicklung von Vorst von ganz alleine.

Thomas Goßen, Kandidat der CDU, und Uwe Leuchtenberg, SPD-Mann, bauten dagegen auf viele Bausteine, darunter Neubaugebietsentwicklung. Um junge Familien nach Vorst zu ziehen, schlug Goßen ein Punktesystem mit Rabatten für Bauland vor.

Leuchtenberg brachte beitragsfreie Kindergärten ins Spiel, während Hoechtlen erneut auf die Wirtschaftsförderung setzte. Er warnte zudem vor einer Zersiedlung im Außenbereich. "Die Verdichtung der Stadt sollte nach innen erfolgen und nicht an die Freiflächen gehen. Sie sind ein wesentlicher Faktor für Vorst", bemerkte er.

Wie der Ortskern von Vorst aussehen könnte, wollte Moderator Peter Korall von den Kandidaten wissen. Goßen mahnte, dass das beste Planungsrecht nichts nutze, wenn die Eigentümer nicht mitmachten. "Es ist eine wichtige Aufgabe, die Leute mit ins Boot zu holen", betonte er. Er warnte davor, Vorst schlechter zu reden, als es sei. Das sei gefährlich.

Diese Meinung vertrat auch einer der Besucher. Er erinnerte daran, dass Vorst ein Dorf sei, dass sich in einem landwirtschaftlichen geprägten Raum befinde. Das sei gerade das Schöne. Die Ausweisung von Neubau- und Gewebegebieten als Allheilmittel anzusehen, konnte er nicht nachvollziehen.

Aber nicht nur Fragen zu Gewerbe und Neubaugebieten beschäftigen die drei Kandidaten. Die Möglichkeit einer Wiedereinführung eines Ortsausschusses Vorst stand ebenfalls auf der Agenda.

Uwe Leuchtenberg warb dafür ohne Wenn und Aber. Thomas Goßen vertrat die Ansicht, dass in jedem Fall in einem solchen Gremium auch Menschen sitzen müssten, die nichts mit der Politik zu tun hätten. Hoechtlen dagegen fand, dass es dann auch einen St. Töniser Ortsausschuss geben müsse.

Weitgehend Einigkeit herrschte über die Situation an den Sportplätzen. Hier gab’s zudem Lob für die Vereine, die die Diskussion um den Kunstrasenplatz und die Laufbahn sehr realistisch begleitet hätten.

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