Jugend Forscht im Seidenweberhaus: Grünzeug für Astronauten

Vor allem die jüngeren Schüler in Willich und Tönisvorst konnten die Jury von ihren Projekten überzeugen.

„Erst zweifeln, dann untersuchen, dann entdecken!“ (Henry T. Buckle, 1821-62, englischer Historiker)

Willich/Tönisvorst. Kinder und Jugendliche stehen mit roten Gesichtern und leuchtenden Augen hinter Tischen. Bleibt ein Besucher stehen, erklären sie begeistert, warum sie hier sind und was sie eigentlich präsentieren. Die Verhältnisse haben sich gedreht — bei Jugend Forscht erklären die Jüngeren den Älteren, wie die Welt funktioniert.

Der Regionalwettbewerb findet im Krefelder Seidenweberhaus statt. Es sind auch viele Vertreter der Willicher und Tönisvorster Schüler unter den 412 Teilnehmern. Einer davon ist der elfjährige Purya Torky vom Lise-Meitner-Gymnasium. Zwei Pflanzen werden vor ihm auf dem Tisch von einem Laborrührwerk 100 Mal pro Minute gedreht.

Die Idee dahinter: „Ich interessiere mich für die Raumfahrt. Wenn ich die Pflanzen drehen, schaffe ich Bedingungen wie im All.“ Dadurch, dass die Pflanzen in Bewegung sind, können sie nicht entgegen der Schwerkraft wachsen und entwickeln sich anders. „So könnten Astronauten gesünderes Essen bekommen“, sagt Purya.

Um sich den Alltag etwas zu erleichtern, hat der elfjährige Max Schwarzbach einen Vokabeltrainer entwickelt. Er besucht auch das Lise-Meitner. „Ich habe immer mit Karteikarten gelernt, aber die Stapel wurden immer größer und ich habe immer welche verloren.“

Deshalb hat er ein Computerprogramm entwickelt, mit dem er die Vokabeln lernen kann, das aber auch Selbsttests ermöglicht. Einige Schüler versammeln sich bereits um seinen Tisch und fragen, ob er das Programm auch an andere verschicken kann. „Nach Latein werde ich wohl anfangen das gleiche mit Englisch zu machen“, sagt Max.

Beide Jungs konnten sich nicht für den Landeswettbewerb qualifizieren. In der Kategorie Biologie haben sich aber gleich zwei Willicher Schulen für den Landeswettbewerb platziert.

In der Altersklasse bis 15 Jahre (Schüler experimentieren) setzten sich Lynn Faßbender (11) und Johanna Regel (12) vom Lise-Meitner-Gymnasium mit ihren Untersuchungen zu „Beschleunigung des Stecklingswachstums unter Gabe von Phytohormonen“ durch.

Außerdem dürfen Lilian Marie Atzpodien (9) und Nela Wolff (9) von der Astrid-Lindgren-Schule (Schiefbahn) mit ihrem Projekt „Kinder in Bewegung“ zum Landeswettbewerb. Auch Greta Francke (10) und Anton Schröter (9), ebenfalls von den Astrid-Lindgren-Schule, sind dort dabei.

Im Bereich Chemie haben sie die Jury mit ihrem Projekt „Die Veränderung der Eigenschaften von Wasser durch Waschmittel“ überzeugt. Tim Aaron Molzberger (12) und Saskia Broch (11, Lise-Meitner) setzten sich in Physik mit „Natürliche Radioaktivität in Willich und Umgebung“ durch.

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