Jüdischer Friedhof: Gedenken an ermordete Mitbürger
Auf dem früheren jüdischen Friedhof in Vorst wurde der Opfer des Holocaust gedacht.
Vorst. Wieder waren es mehr als 50 Menschen, die gemeinsam an die Opfer des Holocaust dachten und zum jüdischen Friedhof in Vorst kamen. „Das freut mich“, sagt Peter Joppen, der 2005 mit Wilma Jansen, Hubert Klein und Pfarrer Bernd Pätzold die Feier initiiert hatte. Der Friedhof zwischen Oedter Straße und Haus Neersdonk wurde am 11. Juli 1940 verwüstet, nur ein originaler Stein blieb erhalten.
In Vorst gab es keine Synagoge, sondern lediglich einen Betraum, den der Kaufmann Emanuel Lehmann in seinem Haus an der Süchtelner Straße 48 zur Verfügung gestellt hatte. Noch im Jahr 1936 feierte man hier den 14. Geburtstag von Helmut Willner, ein Nachfahre des Rindmetzgers Leopold Willners, der hier schon im Jahr 1868 steuerpflichtig war und dem die Häuser Anrather Straße Ecke Neuhäuserstraße 379, 380 und 381 gehörten.
Der Betraum wurde 1937 ausgeräumt. Die sechs jüdischen Familien in Vorst gehörten eigentlich zur Synagogengemeinde Anrath, zeitweilig auch Kempen, wo sie auch ihre Toten begraben mussten. Erst im Jahr 1861 konnten sie das Grundstück am Strombusch kaufen und hier ihren Friedhof einrichten.