Jecken brauchen Sicherheit

Nach wie vor ist offen, ob es 2012 einen Zug in Vorst gibt.

Tönisvorst. Wird es auch im Februar 2012 einen Nelkensamstagszug in Vorst geben? Diese Frage ist auch Monate nach dem Ende der vergangenen Session nicht geklärt. Wie berichtet, hatte es in diesem Jahr am Rande des Zuges Krawalle gegeben. Gewaltbereite Jugendliche hatten sich insbesondere im Eingangsbereich der Oedter Straße getroffen. Bedingt durch Schlägereien, waren die Rettungswagen damals pausenlos im Einsatz.

„Nächste Woche treffen wir uns wegen des Sicherheitskonzeptes“, erklärte am Dienstag Dieter Hackstein vom Tönisvorster Karnevalskomitee (TKK) auf Anfrage der WZ. Ein solches Konzept muss auf Kosten des TKK für beide Züge erstellt werden.

„Klar ist, dass wir mehr Security einstellen müssen“, so Hackstein. Doch erst wenn feststehe, wie hoch insgesamt die Kosten sind, könne man endgültig etwas über die Züge sagen. „Bis Ende Oktober fällt die Entscheidung. Schließlich müssen auch die Teilnehmer wissen, woran sie sind.“ Für beide Tönisvorster Züge liegt bisher noch kein Antrag auf Genehmigung vor.

Bereits im April hatte es im Haus Vorst eine Diskussionsrunde über die Zukunft des Zuges mit rund 100 Teilnehmern gegeben. Damals hatte Mirko Klücken vom TKK klargestellt, dass dem Komitee der Karnevalszug in Vorst ebenso am Herzen liege wie der in St. Tönis.

Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten hatte aber auch verdeutlicht, wie schwer es ist, gewaltbereite Jugendliche zu kontrollieren. Ordnungskräfte seien bereits bei der Durchsetzung des Rauchverbots für Jugendliche mit Messern attackiert worden.

Wie Schouten am Dienstag nochmals betonte, seien die Sicherheits-Standards nach dem Love-Parade-Unglück erheblich verschärft worden. Ordnungskräfte, Fluchtwege, Rettungsdienst, Sicherheit der Wagen — all dies müsse geklärt werden. Und dazu gehöre nun einmal im Vorfeld ein umfassendes Sicherheitskonzept. „Das kann dann auch mal schnell bis zu 3000 Euro kosten“, so Schouten.

Nachdrücklich weist er Gerede zurück, wonach viele Forderungen überzogen seien. Nach den Ereignissen von Duisburg müsse man sich gegen alle denkbaren Schäden absichern. Was dann zu Auflagen führt, über die viele Veranstalter stöhnen — nicht nur im Karneval.

So hatte es zuletzt häufig Klagen über hohe Sicherheitsstandards gegeben. Sei es nun bei den Schützen in Willich, die ein Rettungsboot auf dem Weiher im Konrad-Adenauer-Park einsetzen mussten. Oder beim Willicher Kinderschutzbund, der für sein großes Fest in Neersen zwei Rettungsschwimmer für den Schlossgraben stellen musste.

Dieter Hackstein klagt nicht über hohe Auflagen. „Schließlich muss ich mich als Zugleiter auch selbst absichern“, sagt er. Und klar sei auch, dass es in Vorst nicht zum dritten Mal hintereinander Krawall am Rande des Zuges geben dürfe.

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