Verschönerung des Ortskerns In Willich ist Kunst in Sicht

Der Ortskern soll attraktiver werden. Künstler und die Stadt tun sich zusammen.

Verschönerung des Ortskerns: In Willich ist Kunst in Sicht
Foto: Stadt Willich

Willich. Es war ein skurriles Bild, das sich den Passanten an der Burgstraße am Montagmorgen bot. Ein Mann stand auf einer Leiter und versuchte, ein Netz an einer Laterne anzubringen. Es handelte sich um Künstler Jörg Schulze-Roloff, der seine Installation mit dem Titel „Basketballkorb“ aufbaute. Sie ist Teil der Aktion „Kunst in Sicht“.

Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der städtischen Wirtschaftsförderung und örtlichen Kreativen. Montag stellten Künstler und Mitarbeiter der Stadt ihre Vorhaben zur kreativen Gestaltung des Ortskerns vor. „Es gibt 23 Ideen, vier sind realisiert“, sagte Willichs Citymanagerin Christel Holter. Ein Ziel von „Kunst in Sicht“ ist es, die Innenstadt attraktiver zu machen und insbesondere junge Leute anzusprechen. „Es geht auch darum, Kunst in den öffentlichen Raum zu bringen“, sagte Designerin Conny Türk.

Sie hat gemeinsam mit Schulze-Roloff das Werk „Zimmer Bahnstr. 18“ entworfen. Dort haben die Künstler in ein brüchiges Gemäuer kleine Schaukästen eingesetzt, in die Wohnungen im Miniaturformat eingebaut sind. „Künstlerin Birgitta Jenner hat Bilder für die Fenster einer Schrott-Immobilie an der Osterather Straße entworfen“, sagte Holter.

Seit einigen Tagen sind auch die Werke von Malerin Hedwigmaria Stevens-Schaffers zu sehen. Sie hat die „Pötte-Aktion“ initiiert. Viele Willicher haben ihr Blumentöpfe gegeben, die sie mit anderen Künstlern mit schwarz-weißen Mustern gestaltet hat. Nun säumen die Pötte die Straßen im Stadtkern.

Zudem legt Stevens-Schaffers einen kleinen Garten an der Burgstraße neben dem Gesundheitszentrum an. Viele Leute haben sich über die dortigen Gebäudefassaden beschwert. Daher kommen neben Pflanzen Bilder der Malerin an die Wände. Eines heißt „Die Willicher“ und zeigt die Umrisse mehrerer Männerköpfe. „Ich habe bewusst keine Namen dran geschrieben“, so die Kreative augenzwinkernd.

Citymanagerin Holter hofft, dass die Kunstwerke lange erhalten bleiben: „Mit Vandalismus hatten wir bislang zum Glück keine Probleme.“ Holter und ihren Kollegen kommt bei der Vorbereitung der Installationen eine wichtige Rolle zu. Ehe die Kreativen an die Arbeit dürfen, muss mit Grundstückbesitzern geklärt werden, ob auf ihrem Eigentum Kunst entstehen darf. Diese Aufgabe übernimmt die Stadt.

Montag wagten die Künstler und die Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung auch einen Ausblick auf den 2. Willicher Kultursamstag, der für den 29. August geplant ist. 2013 hatten sie gemeinsam die erste Auflage des Kulturevents organisiert. „Damals waren wir erstaunt über die gute Resonanz“, sagte Holter. In diesem Jahr sind bis jetzt 48 Aktionen geplant. Im Innenstadtbereich wird es unter dem Motto „Kunst im Kern“ wieder zahlreiche Ausstellungen und Konzerte geben. „Leerstände werden erneut als Galerien genutzt“, so Holter.

Eine Veranstaltung des Kultursamstags findet auf der Fläche vor dem ehemaligen Krankenhaus statt. Musiker Jochen Contzen regte an, die dort lebenden Flüchtlinge mit einzubeziehen.

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