NRW Neue Rezepte dank eigener Ernte

Anrath · Ackerhelden: Die Pächter auf dem Anrather Stautenhof stecken mitten in der Ernte. Der Garten bereichert die heimische Küche mit Bio-Gemüse

 Die Ackerhelden vom Stautenhof: Jakob und Emil (vorne), Mutter Karoline, Tochter Marta, Ehemann Andreas Nadolny gemeinsam mit Josephine und Vater Sebastian Drogan (hinten v.l.).

Die Ackerhelden vom Stautenhof: Jakob und Emil (vorne), Mutter Karoline, Tochter Marta, Ehemann Andreas Nadolny gemeinsam mit Josephine und Vater Sebastian Drogan (hinten v.l.).

Foto: Lübke, Kurt (kul)

. Die 5200 Quadratmeter große Fläche hinter dem Stautenhof in Anrath ist nicht wiederzuerkennen. Wo im Mai Jungpflanzen gesetzt und Saatgut in der Erde verschwand, sind nun große Pflanzen zu sehen. Kohlrabis und weitere Kohlpflanzen haben gut angesetzt, stattliche Tomatenpflanzen tragen erste rote Früchte, Bohnen ranken sich an Stangen empor, Zwiebelgrün ragt in die Luft und Zucchini hängen in dem dichten Grün der großen Blätter. Korn- und Ringelblumen sind ein wogendes blaues und oranges Band, das sich auf der gesamten Fläche durch die 130 Parzellen zieht. „Wenn man einige Tage nicht da war, staunt man immer wieder, wie alles gewachsen ist. Was vorher schwarzer Acker war ist nun voller Pflanzen, durch die man bald nicht mehr durchkommt“, sagt Sebastian Drogan, der mitten in seinem 40 Quadratmeter großen Bio-Gemüsegarten der Aktion Ackerhelden steht, seine Tomaten begutachtet und schon ganz gespannt ist, wie die verschiedenen Sorten schmecken werden. Für ihn und seine Familie ist es das erste Mal, dass sie das Angebot der Ackerhelden nutzen. Das in Essen angesiedelte Unternehmen Ackerhelden pachtet Flächen bei biologisch arbeitenden Landwirten und vermietet diese Areale an Bürger, die gerne biologisch gärtnern möchten. Mit von der Partie ist das Katholische Forum Krefeld-Viersen. Vier Parzellen hat das Forum kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen, die sich mehrere Familien teilen, darunter auch Sebastian Drogan und seine Tochter Josephine. „Ich habe in den vergangenen zwei Wochen jeden Tag Salat gegessen und so viele Rezepte ausprobiert, was ich nie gemacht hätte, wenn ich den Salat hätte kaufen müssen. So kommt er aus dem eigenen Garten, schmeckt genial und ist einfach da“, schwärmt Sebastian Drogan. Josephine steht indes mehr auf den Spinat. „Bei der Ernte habe ich geholfen. Zubereitet hat ihn der Papa“, verrät die Fünfjährige, die von der Gartenarbeit begeistert ist. Das gilt auch für Jakob, Emil und Marta, die zusammen mit ihren Eltern, Karoline und Andreas Nadolny, eine der Nachbarparzellen bewirtschaften. „Ernten macht den meisten Spaß, aber im Unkraut ausrupfen bin ich auch gut“, bemerkt der siebenjährige Emil. Sein drei Jahre älterer Bruder hat derweil schon den ersten Ernteerfolg des Tages. Voller Stolz präsentiert Jakob eine frisch geerntete Zucchini, die es mit leckerer Tomatensauce geben wird, wie er erzählt.