Willich „Im weißen Rössl“ an der Niers

Intendant Jan Bodinus bringt in der Jubiläums-Spielzeit 2018 eine Operette und „Charleys Tante“ auf die Freilicht-Bühne.

Willich: „Im weißen Rössl“ an der Niers
Foto: Reimann

Neersen. Die Schlossfestspiele werden musikalisch: Der Operretten-Klassiker „Im Weißen Rössl“ von Ralph Benatzky kommt Ende Juli 2018 an der Niers auf den Spielplan. Als erstes Abendstück wird schon einen Monat zuvor der mehrfach verfilmte Travestie-Schwank „Charleys Tante“ Premiere haben. Und für die Kinder schickt Intendant Jan Bodinus Mowgli und Bär Baloo ins Rennen: „Das Dschungelbuch“ nach Rudyard Kipling wird ab 17. Juni gezeigt.

Willich: „Im weißen Rössl“ an der Niers
Foto: WZ-Archiv

Dass 2018 in Neersen erstmals live gesungen und musiziert wird, pfiffen schon in der vergangenen Spielzeit die Spatzen von den Dächern. Bodinus testete damals die gesanglichen Qualitäten seines Ensembles. Denn in der Jubiläumsspielzeit — 2018 gehen die Festspiele zum 35. Mal über die Bühne — möchte er den Besuchern etwas ganz Besonderes bieten. Was schon das gewählte Motto der Freilichtsaison zeigt: „Fest — Spiele — Feiern“.

Es soll also feste gefeiert werden. Darum fällt nach Auskunft von Bodinus die Wahl für die feierliche Jubiläumspremiere auch auf das 1930 in Berlin uraufgeführte „Weiße Rössl“. Der Operetten-Klassiker mit seinem legendären Titelstück („Im weißen Rössl am Wolfgangsee, da steht das Glück vor der Tür“) soll mit ordentlich „Wiener Schmäh“ auf die Bühne kommen — ganz so, wie man es aus der Verfilmung mit Peter Alexander kennt.

Der Aufwand ist enorm: 15 Darsteller und zwei Musiker werden aufgeboten, ein zusätzlicher Tontechniker eingestellt, eine Musikanlage aufgebaut. Regie wird Lajos Wenzel führen, der von 2012 bis 2017 stellvertretender Intendant beim Jungen Theater Bonn war. Als prominente Rössl-Wirtin wird erstmals Tanja Schumann in Neersen zu erleben sein: Sie wurde in den 90er Jahren durch „RTL Samstag Nacht“ bundesweit bekannt, war 2014 auch im „Dschungelcamp“ zu sehen.

Nicht minder prominent ist Kalle Pohl („7 Tage, 7 Köpfe“). Der Schauspieler und Kabarettist wird als „Charleys Tante“ in die Fußstapfen von Heinz Rühmann und Peter Alexander treten. Jan Bodinus, der Regie führen wird, kündigt eine boulevardeske, witzige Familienfassung der Komödie an, die Brandon Thomas bereits 1892 geschrieben hat.

„Das Dschungelbuch“ (schon einmal 1991 in Neersen gezeigt) soll ein lebendiges, humorvolles und spannendes Theatererlebnis für jung und alt werden. „Ich habe es schon als Kind geliebt“, verrät Jan Bodinus. Zwei Schauspieler werden sich die Regie teilen: Matthias Freihof und Sven Post — letzterer spielt den Baloo.

Sehenswert wird auch das Rahmenprogramm. Die Besucher werden neuen und bekannten Gesichtern unter dem Motto „Best of Neersen“ begegnen. Das „Hohenloher Figurentheater“ zeigt „Aladin und die Wunderlampe“, der beliebte Festspiel-Schauspieler Heinz-Hermann Hoff wird unter dem Titel „Theater — Theater“ „vergnügliche Plaudereien über das Theater und andere Katastrophen“ präsentieren. Das Puppentheater „Con Cuore“ spielt die wunderbare Geschichte von „Käpt´n Sharky“. In der beliebten Gartenlesung gibt es in der nächsten Spielzeit „Es ist angerichtet“ — ein kulturelles Buffet für jeden Geschmack von Christine Csar.

Wieder mit dabei sind Fado-Sänger Telmo Pires, Inez Timmer als Coco Chanel, Michael J. Westphal mit seinem Heinz-Rühmann- sowie Stefan Keim mit dem Heinz-Erhardt-Abend.

Neu in Neersen ist Chris Pichler mit „Romy Schneider — Zwei Gesichter einer Frau“. Gleiches gilt für Joachim Henn mit seinem Programm: „Hüsch und die Verwandten“ — Typen und Texte von Hanns Dieter Hüsch. „Den hatte ich mir gewünscht“, so Bodinus.

Die Festspiele 2018, die mit der Fußball-WM konkurrieren müssen, enden am 19. August. Schon jetzt sagt der Intendant: „Ich bin ganz stolz auf den Spielplan.“

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