Uwe Schummer Im Einsatz für die Behinderten

Als Beauftragter der Unionsfraktion im Bundestag ist Uwe Schummer viel unterwegs.

Uwe Schummer: Im Einsatz für die Behinderten
Foto: WZ-Archiv

Willich. Als Mitglied des Deutschen Bundestages ist Uwe Schummer ein „alter Hase“: Seit 2002 vertritt der Neersener den Kreis Viersen in Berlin, zehn Jahre war er Obmann der Unionsfraktion für Bildung und Forschung. Doch seit dem vergangenen Jahr hat sich sein Arbeitsalltag nochmals völlig verändert. Grund ist seine Ernennung zum Beauftragten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit Behinderung.

„Seitdem bin ich wieder ständig im Land unterwegs“, berichtet der 57-Jährige. Ob in Kiel, am Bodensee, in Bielefeld oder Genf — als Behinderten-Beauftragter nimmt Schummer an völlig unterschiedlichen Terminen zu seinem Fachgebiet teil. „Das Thema liegt mir, da es aus dem Bereich Arbeit und Soziales kommt“, sagt der ehemalige Mitarbeiter von Norbert Blüm. Bis 2002 war Schummer Geschäftsführer der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft Deutschlands (CDA).

Doch wie ist er überhaupt zum Behinderten-Beauftragten geworden? „Nach der Bundestagswahl 2013 waren verschiedene Positionen im Gespräch. Peter Hintze hat mich dann gefragt, ob ich Behinderten-Beauftragter werden möchte“, berichtet Schummer. Das passte: Mehr als zehn Jahre ist der Abgeordnete Mitglied der Lebenshilfe, im vergangenen Jahr übernahm er auch den Landesvorsitz in NRW.

Was sind Schummers Aufgaben als Behinderten-Beauftragter? „Zum Beispiel Konferenzen durchführen“, berichtet er. Erst jüngst folgten rund 350 Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Verbänden seiner Einladung nach Berlin, wo es um das Thema Inklusion in der Arbeit ging. Zur Vorbereitung solcher Veranstaltungen wurden ihm von der Fraktion eine zusätzliche Mitarbeiterin und ein Büro zur Verfügung gestellt.

„Die Thematik ist kompliziert“, räumt Uwe Schummer ein. Seine Aufgabe sei es deshalb, die Belange der schwerbehinderten Menschen zu transportieren. Davon gebe es immerhin sieben Millionen in Deutschland. Bei nur fünf Prozent davon sei die Behinderung angeboren. „Es kann also jederzeit jeden treffen.“

In Genf hat Schummer an einer zweitägigen Staatenprüfung durch die Vereinten Nationen teilgenommen. Dabei ging es um die Frage, in welchem Umfang die UN-Behindertenrechtskonve´ntion in den einzelnen Ländern beachtet wird. „Deutschland ist auf einem guten Weg, aber das Tempo muss beschleunigt werden“, fasst Schummer das Ergebnis aus Berliner Sicht zusammen.

Im Koalitionsvertrag waren nach der Bundestagswahl 20 verschiedene Aufgaben vereinbart worden, die im Zusammenhang mit der Inklusion umgesetzt werden sollen. Barrierefreie Innenstädte gehören dazu — oder auch die Novellierung des Rechts für Schwerbehinderten-Vertretungen in den Betrieben. „Es gibt regelmäßige Treffen der Behinderten-Beauftragten der Fraktionen und der Regierung. In der Zielsetzung sind wir uns ähnlich“, sagt Schummer.

Als aktuelles Beispiel nennt er die Zahl der sogenannten Integrationsunternehmen, in denen Beschäftigte mit und ohne Behinderung arbeiten. 800 davon gibt es bundesweit. „Mit der SPD haben wir eine Verdoppelung vereinbart“, sagt Schummer. Und auch den Dschungel von Bürokratie für die Belange von Behinderten wolle man gemeinsam beseitigen.

Als Behinderten-Beauftragter der Union ist Uwe Schummer automatisch auch im Ausschuss für Arbeit und Soziales sowie im Gesundheitsausschuss vertreten. „Dadurch bin ich jetzt inhaltlich breiter aufgestellt“, sagt er und spricht von einer „spannenden Erweiterung“ seiner Themen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort