Horrorunfall bleibt weiter rätselhaft

Ermittlungen: Der Wagen war in Ordnung, der Fahrer hatte nichts getrunken. Warum also starben am 16. Januar vier Menschen?

St.Tönis. Wie konnte es dazu kommen? Nach wie vor stellen sich viele St. Töniser diese Frage, wenn sie an den tragischen Verkehrsunfall vom 16.Januar denken. Zwei Ehepaare aus St. Tönis verloren dabei auf der Landstraße zwischen Kempen und St. Tönis ihr Leben. Die Ermittlungen der Polizei haben bisher keine sicheren Aufschlüsse zum Unfallhergang erbracht.

Wie Polizeisprecher Wolfgang Wiese gestern erklärte, haben die Untersuchungen eines Sachverständigen ergeben, dass es keinen technischen Defekt an dem Mercedes des 87-jährigen Fahrers gab. Auch Spuren, die auf eine Kollision mit einem anderen Fahrzeug hindeuten, seien nicht vorhanden.

Zeugenbefragungen hätten keinen Hinweis darauf ergeben, dass der Fahrer des Autos Alkohol getrunken hatte. Auf die Untersuchung der Blutprobe wurde seitens der Staatsanwaltschaft verzichtet, eine Obduktion wurde nicht angeordnet. "Wir ermitteln nicht gegen Tote", erklärte dazu Oberstaatsanwalt Klaus Schreiber.

Bei dem Unfall war der Wagen von der Fahrbahn abgekommen, gegen einen Leitpfosten und ein Schild geprallt und schließlich mit voller Wucht gegen einen Baum gerutscht. Ums Leben kam der Fahrer, seine 85-jährige Ehefrau und ein befreundetes Ehepaar (87 und 81 Jahre alt).

Aufgrund der Presseveröffentlichung ist ein Hinweis auf ein Auto eingegangen, das zwischen Kempen und der späteren Unfallstelle mit auffälliger Fahrweise unterwegs gewesen sein soll. Ob es sich um den besagten Mercedes gehandelt haben könnte, ließ sich bisher nicht klären. "Hierzu sind noch weitere Vernehmungen erforderlich", sagt Wolfgang Wiese.

Unabhängig davon bittet die Polizei weiterhin um Hinweise auf Beobachtungen, die bei der Aufklärung der Unfallursache weiterhelfen können: Telefon 02162/377-0.

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