Höfliche Angestellte — verständnisvolle Kunden

In den Filialen der Sparkasse musste nach einem Computer-Ausfall improvisiert werden. Was (fast) überall sehr gut gelang.

Höfliche Angestellte — verständnisvolle Kunden
Foto: Kurt Lübke

Kempen/Grefrath/Vorst. Da war Service gefragt. Die Sparkassen-Mitarbeiter hatten gestern wirklich jede Menge zu tun, um ihren Kunden zu erklären, dass man aus den Automaten kein Geldziehen konnte. Ein Computerausfall hatte das Geldinstitut zur Unzeit erwischt, knapp vor dem Wochenende und — in Kempen — am Markttag. Die WZ hat sich vor Ort umgehört.

Gleich mehrere Auszubildende und Praktikanten empfangen die Geld suchende Kundschaft. „Unsere Automaten funktionieren nicht“, wird eröffnet, in perfekt freundlichem und mitfühlendem Ton. „Wir können im Moment nur Geld annehmen“, sagt Ralph Görtz, Leiter der Filiale an der Orsaystraße. Er ist voll des Lobes für seine Mitarbeiter und für die Kunden. „Die allermeisten haben Verständnis und viele haben es schon gehört.“ Einen solchen Ausfall hat er lange nicht mehr erlebt. „Das hatten wir seit Jahren nicht“, betont er. „Wir können ja selbst auch nichts tun. Es klappt keine Kontoabfrage.“

Lediglich in Notfällen wird über die Kasse Geld ausgezahlt. Kunden, die dringend Geld benötigen, werden an die benachbarte Volksbank verwiesen. „Selbstverständlich werden die dabei anfallenden Gebühren erstattet“, sagt Görtz.

Ähnlich ist die Situation in der Filiale an der Hohe Straße in Grefrath. „Viele Kunden waren sehr verständnisvoll“, berichtet Michael Germes, stellvertretender Filialleiter. „Rund zwei Drittel“, schätzt eine Kollegin. Aber nicht alle seien mit der selben Nettigkeit den Angestellten gegenüber getreten, wie umgekehrt. Anders als in Kempen wird in Grefrath Geld ausgezahlt.

„Wir haben eine Kassiererin, die das seit Jahrzehnten macht. Die kennt wirklich jeden Kunden persönlich“, sagt Germes. Überweisungen hingegen werden mit der Hand ausgestellt — Banking wie vor 25 Jahren. Und obwohl einige Kunden von dem Problem schon wissen, kommen „nicht wenige“ in die Geschäftsstelle, um Geld zu holen.

„Nein“, antwortet ein Mann hinter einer Scheibe in Vorst an der Seulenstraße sehr knapp auf die Frage, ob jemand mit der WZ sprechen könne. „Pressestelle in Krefeld“, ringt er sich ein Statement ab. Die weiß, dass in Vorst kein Geld ausgezahlt wurde. „Die Zweigstelle hat keine Kasse“, erklärt Pressesprecher Peter Bauland.

Bei der benachbarten Volksbank an der Hauptstraße hat man die Panne bei den Kollegen schnell registriert. Gerade in der Mittagspause sind viele Menschen gekommen, um Geld abzuheben“, sagt Zweigstellenleiterin Ulrike Held. Als sie erfahren hatte, wo die Probleme lagen, habe sie sichergestellt, dass genügend Geld in den Automaten vorrätig sei. „Wenn die Störung länger gedauert hätte“, so Held.

Hat sie aber nicht. Am frühen Nachmittag gab die Pressestelle in Krefeld Entwarnung. „System läuft wieder“, erklärte Peter Bauland.

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