Stadtgeflüster : Hobbysport und Festtagsglanz
Um Sportabzeichen in Vorst, Tempo 30 in Anrath und einen späten Weihnachtsbaum in Neersen kümmert sich der Flüsterer.
Willich/Tönisvorst. Das war ein ziemlicher Auftrieb, der da im Paul-Schneider-Haus in Vorst vor sich ging. Grund: Es wurden weit mehr als 200 Sportabzeichen verliehen, die Hobbysportler beim TV Vorst gemacht hatten. Natürlich waren nicht alle zur Ehrung gekommen, aber es waren viele. 77 Sportabzeichen machten Erwachsene, 138 Kinder und Jugendliche. Ältester Teilnehmer war Manfred Tripp, Jahrgang 1934, jüngste Sportlerin Benedikta Bungert, Jahrgang 2011. 111 Kinder der Grundschule Vorst waren erfolgreich. Auch in diesem Jahr ist wieder die Durchführung des Sportfestes im Sommer geplant.
„Lieber Stadtflüsterer“. Nein, es ist keine Fanpost, die da auf dem Tisch des Flüsterers landete. Vielmehr hat die Gemeinschaft Unabhängiger Tönisvorster (GUT) auf eine Lästerei in der vergangenen Woche reagiert: Da war von einem Schaukasten im Wirichs Jätzke in St. Tönis die Rede. In dem hängt eine ziemlich alte GUT-Werbung. Was den Flüsterer veranlasste, eine kleine Zeitreise zu unternehmen. „Wir freuen uns, mit so einfachen Mitteln eine Zeitreise ermöglicht zu haben“, heißt es in dem Schreiben von Daniel Ponten. Zum anderen sei gesagt, dass wir nun mal einfach eine sehr dankbare Wählergemeinschaft sind“, schreibt er weiter. Jetzt wollen die GUT’ler mal nachsehen, ob’s nicht auch eine aktuellere Meldung gibt. Vielleicht aus de Jahr 2015. „Um wenigstens mit den Liberalen gleichzuziehen“, schmunzelt Daniel Ponten.
An sich ist der Stadtflüsterer durch kaum etwas zu überraschen, geschweige denn zu erschüttern. Aber manchmal ertappt er sich schon dabei, dass er den Kopf heftig schütteln muss. Das letzte Mal geschah das neulich, als er sich auf der Facebook-Seite von WZ-Niederrhein umsah. Da hatte die Redaktion berichtet, dass ein Hund einen Einbrecher in die Flucht geschlagen hatte. „Offensichtlich ein Ausländer“, hatte die Polizei dazu angemerkt. Was Leser Daniel F. (vollständiger Name ist dem Flüsterer bekannt) zu dem Kommentar veranlasste: „Wer sich nicht benehmen kann, weg mit dem Rotz.“ Soso, Rotz also nennt Herr F. Menschen. Und jetzt zum Thema Kopfschütteln: Womit hat Herr F. seine eigene Facebook-Seite überschrieben? Mit dem Satz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Die Diskussion läuft jetzt schon über Monate: Es geht um die Neersener Straße in Anrath. Hier sehen sich die Anwohner teilweise stark vom Autoverkehr gefährdet. Weswegen bereits Unterschriften gesammelt und dem Bürgermeister übergeben wurde. Jetzt haben Anrather zur Selbsthilfe gegriffen und Schilder aufgehängt. Auf denen werden Autofahrer gebeten, freiwillig nicht schneller als Tempo 30 zu fahren.
Am 16. Januar ist Hans-Theo Ohlenforst beim Männerchor Orpheus in Anrath geehrt worden. Seit 40 Jahren ist er dort aktiv. Über die Ehrung war auch in der WZ berichtet worden. Für sein Archiv hatte sich Ohlenforst den Artikel anschließend sorgfältig ausgeschnitten. Leider war diese Arbeit umsonst: „Meine Enkelkinder haben ,Schnipsel von Opa’ daraus gemacht“, verriet er seufzend dem Stadtflüsterer. Der konnte zumindest dafür sorgen, dass der Geehrte eine digitale Version des Artikel zugeschickt bekam. Daraus kann man ja zum Glück keine Schnipsel machen.