Helge Schwarz führt Tönisvorster SPD

Hans-Joachim Kremser ist erster Vize. Ein Ex-Mitglied machte Ärger.

Tönisvorst. Es dauerte lange, bis der SPD-Ortsverein Tönisvorst am Freitag mit seiner Mitgliederversammlung beginnen konnte. Das lag nicht an Vize-Bürgermeister Uwe Leuchtenberg, der Weckmänner seines Anrather Genossen Alexander Oerschkes unter den 26 Anwesenden verteilte. Auslöser der Verspätung war ein provokanter Auftritt von Heinz Berg, früheres SPD-Mitglied, heute in der Partei Die Linke.

Berg war ungeladen zur Versammlung gekommen, und hatte im Ratssaal Platz genommen - einen weiteren Parteikollegen bei sich. Er verließ den Raum auch nicht nach mehrfacher Aufforderung der Partei-Vize Hans-Joachim Kremser und Helge Schwarz. Auch den Bitten des Ordnungsamtsleiters Wolfgang Schouten folgte Berg nicht. "So lange die Presse auch hier, ist die Versammlung öffentlich!" stellte er für sich fest, derweil er regen SMS- und Handy-Verkehr mit Unbekannten hatte.

Auch der Aufforderung der Polizei, sich zu entfernen, folgte er nicht. Bevor hier ein Exempel hätte statuiert werden können, verließ die Presse mit dem Hinweis, dass die Parteiversammlung doch besser stattfinden solle, den Ratssaal. Und mit ihr wenig später auch Heinz Berg und sein Begleiter.

Es wurde an dem Abend noch gewählt. Neuer SPD-Ortsvorsitzender ist Helge Schwarz. Er erhielt 25 Ja- und eine Nein-Stimme. Schwarz war vom Vorstand nach intensiven Diskussionen als Kandidat aufgestellt worden. Kremser, der für sich feststellte, zu häufig nicht vor Ort sein zu können, bleibt als 1. Stellvertreter an exponierter Stellung im Vorstand. Helge Schwarz versprach seinen Genossen, dass er als Vorsitzender moderieren wolle, nicht dominieren. Zweite stellvertretende Vorsitzende wurde Ulrike Zitz (24 Ja-Stimmen), mit dem gleichen Ergebnis wurde Bernd Füsgen Schatzmeister.

Für die Fraktion berichtete Michael Horst von zwei Kernthemen: Zum einen warte man gespannt auf den Haushaltsentwurf. Dies insbesondere, da der Kreis statt Sparmaßnahmen zu ergreifen die Kreisumlage deutlich erhöhen wolle. Zum anderen ging es um die Neugestaltung der Organisation der Stadtverwaltung. Mehrere Führungspositionen stehen im Moment zur Disposition. Hier habe man Bürgermeister Goßen aufgefordert, Stellung zu beziehen. Die SPD-Fraktion sieht gutes Führungspersonal in der hiesigen Verwaltung, das man fördern solle. Sie erwartet eine interne Ausschreibung der Stellen.

"Solidarität und gesetzliche Krankenkassen" hieß das Thema, in dem Leuchtenberg den Anfang vom Ende des Solidarsystems bei den Kassenbeiträgen durch Einführung der Kopfpauschalen anprangerte.

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