Abschluss Hebammenschule von action medeor entlässt Graduierte

Vorst · Die Einrichtung in Sierra Leone hat den ersten Jahrgang dringend benötigter Hebammen ausgebildet.

 Die Schule feiert mit den 49 Absolventen, die jetzt das Gesundheitssystem des Landes unterstützen können.

Die Schule feiert mit den 49 Absolventen, die jetzt das Gesundheitssystem des Landes unterstützen können.

Foto: Action Medeor

. Zwei Jahre nach Eröffnung der Hebammenschule von action medeor im westafrikanischen Sierra Leone wurden die ersten 49 graduierten Schülerinnen und Schüler mit ihrem Abschluss entlassen.

Das Land leidet noch immer unter den Folgen der Ebola-Epidemie, der 2014 und 2015 viele Ärzte und Helfer zum Opfer fielen. 2017 eröffnete das Vorster Medikamentenhilfswerk mit der örtlichen Caritas die Hebammenschule im Süden des Landes, der Region Bo. Welche Bedeutung die Schule hat, zeigte die Liste der Gäste, die zur Graduierungsfeier des ersten Jahrgangs gekommen waren: Zu der Zeremonie reisten unter anderem der Gesundheitsminister von Sierra Leone und der deutsche Botschafter an.

Für action medeor übergaben Vorstandsmitglied Christoph Bonsmann und Projektreferentin Vanessa Hugo Glückwünsche an die Schule. „Die Absolventinnen der Schule werden jetzt als Hebammen dafür sorgen, dass in den Dörfern weniger Mütter und Babys sterben“, erläutert Bonsmann. Die Mütter- und Säuglingssterblichkeit in Sierra Leone ist eine der höchsten weltweit. „Das liegt auch an fehlendem medizinischen Personal, weil die Ebola-Epidemie so viele Opfer unter den Helfern gefordert hat“, sagt Bonsmann.

250 Ärzte müssen sich um rund 7,4 Millionen Menschen kümmern

Das ohnehin schwache Gesundheitssystem des Landes wurde dadurch weiter geschwächt. In Zahlen: Für 7,4 Millionen Menschen stehen in ganz Sierra Leone rund 250 Ärzte zur Verfügung, davon sieben Gynäkologen. Nur wenige Geburten in Sierra Leone werden von qualifiziertem Personal betreut. Die von action medeor mitfinanzierte Hebammenschule bietet deshalb neue Perspektiven. Nicht nur für die Hebammen-Schülerinnen, sondern auch für Mütter und Kinder, für die Dörfer im Umkreis, die Region und für das ganze Land. Nicht umsonst hat Sierra Leone die Ausbildung von Hebammen zum Ziel seiner staatlichen Gesundheitspolitik gemacht: Als die Hebammen-Schule von action medeor 2017 an den Start ging, gab es landesweit lediglich zwei staatliche Einrichtungen dieser Art. Red

(RP)
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