Haushaltsberatungen: Hinter verschlossener Tür

Der Tönisvorster Bürgermeister hat die Stadtverordneten zu „internen Haushaltsberatungen“ eingeladen. Es geht auch um die Zukunft des Krankenhauses.

Tönisvorst. Da haben sich einige Stadtväter und -mütter verwundert die Augen gerieben: Sie werden von Bürgermeister Thomas Goßen zu einer „internen Haushaltsberatung“ eingeladen. Und das am kommenden Samstag, 30. April. Um 11 Uhr sollen sie sich im Ratssaal an der Hochstraße einfinden. Und weil das Ganze keine hochoffizielle Einladung ist, sollen sich alle, die kommen, per E-Mail anmelden.

Was soll denn da hinter verschlossenen Türen besprochen werden? „Schwerpunktthemen werden die Perspektiven des Schwimmbades und der Antoniuszentrum GmbH sein“, heißt es in der Einladung. Und in Zusammenhang mit diesen Themen wurden gleich Gäste mit eingeladen: Frank Kindervatter, Chef der Niederrheinwerke, die das Schwimmbad betreiben, und Klaus Becker, Verwaltungs-Chef des Antoniuszentrums.

Es geht ums Sparen. Bekanntlich hatte die UWT die Schließung des Schwimmbades vorgeschlagen und angeregt, das Krankenhaus einem größeren Verband anzugliedern und die Stadtbücherei zu schließen. Ähnliche Überlegungen hatte die Mittelstandsvereinigung der CDU geäußert (WZ berichtete).

Dass auf der Krankenhaus-Seite etwas im Schwange ist, gilt als offenes Geheimnis. Hier wurde bereits eine schnelle Eingreiftruppe installiert, die möglicherweise die Weichen stellen soll.

Dieser „Task Force“ gehören der Aufsichtsratsvorsitzende Uwe Leuchtenberg, Verwaltungs-Chef Klaus Becker sowie die Chefärzte Friedhelm Caspers (Geriatrie) und Erich Tizek (Innere) an. Als Berater soll mittlerweile Professor Füsgen aus Düsseldorf tätig sein, der sich auf dem Gebiet des Umbaus von geriatrischen Kliniken einen Namen gemacht hat. Er hat bereits einige Vorschläge formuliert.

Unbestritten ist: Der Bereich des Altenheims soll erhalten bleiben, er arbeitet profitabel. Dadurch finanziert er einen Teil des Krankenhauses mit, so entstehen keine Riesen-Löcher im städtischen Etat. Dass die Geriatrische Rehabilitation ein Sahnestück ist, hat mit vorausschauender Planung zu tun.

Das Tönisvorster Haus war eines der ersten seiner Art und dürfte im Bestand nicht gefährdet sein. Entsprechend gelassen dürften mögliche Veränderungen beim Personal gesehen werden. Der beginnende Pflegenotstand hat bereits zur Folge, dass die Pflegekräfte sich ihren Arbeitsplatz praktisch aussuchen können.

Unbestritten auch: Als kleineres Hospital würde das Krankenhaus ins Portfolio anderer Kliniken passen. Klar scheint, dass Helios es nicht machen wird. Es soll ein anderer Betreiber im Gespräch sein.

Ebenfalls spannend könnte der Vortrag von Frank Kindervatter werden, der über die Zukunft des Bades sprechen wird, wo erhebliche Investitionen anstehen.

Am Montag, 2. Mai, dürfte es dann innerhalb der Fraktionen rundgehen, wenn die Ergebnisse des Geheimtreffens beraten werden.

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