Hausgemachte Pralinen: Die St. Töniser Luft duftet nach Vanille

Der gelernte Konditor Bernhard Kowalczky bietet Pralinenseminare an. Seine Kunden besucht er zuhause.

St. Tönis. Es duftet in St. Tönis. Nein, nicht nach Apfel. Die „St. Töniser Luft“ duftet nach Vanille — und schmeckt auch so. Nimmt man die Praline in den Mund, zergeht sie auf der Zunge und entlockt dem Genießer ein langes „Hmmmmm“.

Bernhard Kowalczky hat dafür weiße Schokolade geschmolzen und Vanille darunter gemischt. Dann hat er Butter in den Mixer getan und das Ganze zu einer schaumig-leichten Masse aufgeschlagen. „Wer will spritzen?“ fragt er in die Runde und stellt winzig kleine, zylindrisch geformte Becher aus dunkler Schokolade auf den Küchentisch von Barbara Mantay. Bei ihr findet an diesem dunklen Nachmittag Kowalczkys Pralinenseminar statt.

Der 25-Jährige füllt einen Teil der leckeren Masse in einen Spritzbeutel und reicht ihn weiter an Steffi Floeth. Ein anderen Teil der „Luft“ kommt in einen Pralinenfüller. Den nimmt Michelle Laduch an sich. Beide jungen Frauen setzen kleine helle Häufchen in die Schokoladenformen.

Steffi Vloeth kennt Barbara Mantay von ihrer Tätigkeit als Küchenfee in der Kindertagesstätte Mullewapp. Andrea Laduch, die vierte im Bunde und Michelles Mutter, ist Mantays Kollegin und verköstigt mit ihr die kleinen Kinder.

„Ich möchte die Pralinen verschenken“, so begründet Mantay ihre Bereitschaft, für das Seminar 56 Euro auszugeben. „Mein Schwiegervater beispielsweise liebt Pralinen und wird sich sicher darüber freuen.“

Kowalczky bringt zum Seminar alle Materialien und alle Werkzeuge mit. „Bei diesem großen Seminar bekommen die Teilnehmer anschließend zirka 40 Pralinen“, sagt der gelernte Konditor. „Die Preise sind nach oben offen. Wenn jemand seine fertigen Pralinen in Blattgold einwickeln möchte, geht das auch, kostet nur entsprechend.“

Rezepte für 270 Pralinensorten hat er inzwischen gesammelt, bei Mantay werden außer der „St. Töniser Luft“ noch eine Kokospraline und eine Whiskey-Schichtpraline hergestellt. Weil er sich schon während seiner Lehrzeit gern mit der Verarbeitung von Schokolade beschäftigt hat, nahm der 25-Jährige in der Folgezeit an Lehrgängen in Belgien teil. „Mein Lehrer und Mentor war Jean-Pierre Wybauw“, sagt er. Der verfüge nicht nur über ein unermessliches Wissen zum Thema, sondern gebe dieses auch gerne weiter — auch in Büchern. „Das hat mich inspiriert, mich selbstständig zu machen“, sagt Kowalczky.

Anfang 2011 gründete er „Bernhard’s Chocolate Academie Tönisvorst“. Sein Ziel ist es, ein Café mit einer eigenen Pralinen-Manufaktur zu eröffnen.

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