Hauptschule fürs kommende Jahr gesichert

Zukunft Kirchenfeld: Jetzt soll eine Einwohnerversammlung stattfinden.

Tönisvorst. Diese Nachricht ist für verunsicherte Eltern und Schüler: Wenn am 7. September 2011 das nächste neue Schuljahr beginnt, wird auch eine fünfte Klasse in der Hauptschule Kirchenfeld an den Start gehen. Das hat Bürgermeister Thomas Goßen nach einem Gespräch mit der Bezirksregierung im Schulausschuss am Mittwoch bestätigt. „Das Schulgesetz lässt die Einzügigkeit der Hauptschule als Ausnahmebetrieb zu, selbst wenn weniger als 24 Schüler in der Eingangsklasse sind.“

Gleichwohl stehe die Hauptschule bei der Bezirksregierung nach drei Jahren mit einzügigem Start in Stufe 5 auf dem Prüfstand. Es besteht also Handlungsbedarf in der Stadt, sagt Goßen. Denn: Der Schüler-Rückgang „betrifft vor allem unsere Hauptschule“.

Unbegrenzt wird die schwache Auslastung der Hauptschule in Düsseldorf nicht geduldet. Behutsam wollen die Stadt als Träger und die Politik als Weichensteller vor Ort nun in Tönisvorst an einer zuverlässigen, tragfähigen Schullandschaft arbeiten.

Der SPD-Antrag für eine Einwohnerversammlung zum Thema „Schulpolitik“ ist auf eine breite Zustimmung in den Fraktionen gestoßen. Der Rat stimmt über diesen Antrag in seiner nächsten Sitzung ab. Goßen: „Wir wollen die Bürger umfassend informieren und die Entwicklung auf eine breite Basis stellen.“

Der vorliegende Schulentwicklungsplan für die Sekundarstufe I und II, dessen Zahlen, Statistiken und Prognosen Orientierung und Entscheidungshilfe für die Zukunft liefern sollen, geht nun an alle Schulkonferenzen und Nachbarkommunen. Dort sollen die Zahlen und Aussagen geprüft und — wie zum Beispiel schon von der Realschule Leonardo da Vinci getan — korrigiert werden.

Auch die CDU hat sich über falsche oder fehlende Zahlen beklagt. Der Plan samt Anmerkungen und Änderungen wird im März zur nächsten Schulausschuss-Sitzung wieder vorliegen.

Schulrat Detlev Stein hat die Tönisvorster am Mittwoch gelobt: „Sie gehen sehr sensibel mit dem Thema Schulentwicklung um.“ Er mahnte aber auch: „Eine einzügige Hauptschule entspricht auf Dauer nicht ihrem Bildungsauftrag.“

Diese Schulform müsse Differenzierung anbieten — „das aber kann man nicht mit nur einem Zug leisten. Das ist zu teuer.“ Auch der Hinweis, sie nehme in höheren Stufen viele Rückläufer aus anderen Schulen auf, entspreche nicht dem Bildungsauftrag. „Man darf die Hauptschule nicht als Reparaturanstalt sehen!“

Dem Appell von Pfarrer Ludwig Kamm, das Image der hiesigen Hauptschule aufzubessern, eine Qualitätsoffensive zu starten, hielt Stein entgegen: „Das ist vielerorts schon passiert, aber es verhindert nicht die Entwicklung, dass immer mehr Hauptschulen geschlossen werden.“ Jüngstes Beispiel sei Krefeld.

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