Ausstellung Studentin stellt im Kunstfenster aus

Vorst · Hanna Effen bannt skurrile Geschichten farbenfroh und frech auf Leinwand.

 Hanna Effen stellt ihre Werke aus.

Hanna Effen stellt ihre Werke aus.

Foto: Hanna Effen

. Dicht gedrängt sitzen Männer und Frauen in festlicher Kleidung um einen großen Tisch herum. Abgenagtes Essen liegt auf dem Tisch, leere Teller, Kerzen. Die Menschen haben verdrehte Augen, grinsende Gesichter, eine überzeichnete Mimik, überlängte Arme, Vorne, Hinten, Oben und Unten gehen ineinander über – die dichte bunte Bildgeschichte scheint kaum auf die 195 mal 145 Zentimeter zu passen, die das „Weihnachtsfest“ groß ist. In diesem Frühjahr zeigen Renate Ottermann und Frank Theelen vom Kunstfenster Kronenstraße in Vorst Arbeiten einer jungen Kunststudierenden aus Kaarst, Hanna Effen.

Sie wurde 1995 in Neuss geboren. Bis 2018 studierte sie Kommunikationsdesign an der Hochschule Düsseldorf und studiert derzeit Kunst an der Kunstakademie bei Andreas Schulze. Effen hat, so erzählt sie, immer gerne gezeichnet, vor allem comicartige Figuren. „Ich entdeckte Geschichten, die ich sprachlich nicht formulieren konnte, hielt Eindrücke fest, die ich sonst nicht erklären konnte“, sagt sie. Im Laufe der Jahre wurde aus den Zeichnungen die Malerei. „Die Zeichnung ist wie ein Tagebucheintrag, die Malerei ein abgeschlossenes Buch“, erklärt Effen. Was sie inspiriert, ist alles, was um sie herum geschieht, Menschen, Orte, Atmosphären.

Effens Bilder sind
skrurril und grotesk

Effen beginnt demnächst ihr viertes Semester an der Akademie. Manches hat sich in den zwei Jahren Kunststudium geändert: „Es geht stärker um den Malprozess.“ Und um die Reflektion. „Ich bin mir mehr bewusst darüber, wie ich male. Und: Ein Bild fängt mit einer Frage an und endet mit noch mehr Fragen“, beschreibt Effen.

Was Theelen und Ottermann an den Bildern von Effen reizt: „Die humorvolle Attitüde des Humoresken. Das Skurrile und Groteske.“ „Die Starter“ heißt der Titel eines von Effens Wasserbildern: Ein Rückenschwimmer stößt sich am Beckenrand ab. Seine Muskulatur ist dermaßen übertrieben, dass er völlig aus den Fugen gerät. Für Effen ist ihre besondere Art der Darstellung von Menschen eine Möglichkeit, „frech figurativ zu malen“. Die Ausstellung im Kunstfenster, Kronenstraße 5 in Vorst, ist am 8. und 15. März von jeweils 11 bis 18 Uhr zu sehen. b-r

(b-r)
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