Händler fegen den Marktplatz

Die Willicher Innenstadt ist vom Laub befreit. Nach dem Aufräumen wurde über die Zukunft diskutiert.

Willich. Ungewöhnliche Kratzgeräusche sind am frühen Samstagnachmittag auf dem Marktplatz in Willich zu hören. Zwei Dutzend Menschen sind emsig dabei, Moos aus Fugen zu kratzen und Dreck zu beseitigen. Es sind fast nur Händler, die auf Initiative von Gaby Rogahn, die an der Peterstraße eine Boutique betreibt, zusammengekommen sind.

Ihr Ziel, Willich auf Sauberkeit zu trimmen, ist nur vordergründig der Auslöser für die Gemeinschaftsaktion. City-Managerin Andrea Holter, die ebenso zum Besen griff wie Bütt-Leiterin Simone Küppers, sagte der WZ: „So dreckig war es hier nicht. Aber es geht vor allem darum, frischen Wind reinzubringen.“ Der „Putzfimmel“ dauerte eine gute halbe Stunde. Dann kehrten die Geschäftsleute auf einen Kaffee ein — und tauschten sich aus.

Alfred Erren gehörte nicht nur zu denen, die beim Saubermachen halfen — er findet, dass es für die Willicher Händler schwerer wird: „Rund ein halbes Dutzend Geschäfte in der Ortsmitte stehen bereits leer beziehungsweise werden bald aufgegeben. Die Akzeptanz der Kunden ist nicht mehr so groß wie früher.“

Konkurrenz von großen Geschäftszentren wie in Mönchengladbach drohe. Aber auch in Willich selbst haben die Geschäftsleute einigen Grund zur Kritik: Sie sehen mit Sorgen, dass am Kaiserplatz derzeit durch die Baumaßnahme Parkplätze wegfallen und haben die Befürchtung, dass dies auch im Rahmen der geplanten Platzsanierung dauerhaft passiert. Außerdem befürchten sie, dass nach Fertigstellung des Ärztehauses Patienten Kundenparkplätze wegnehmen.

Wie sensibel in Alt-Willich auf schlechte Parkmöglichkeiten reagiert wird, machte Juwelier Hajo Heintges deutlich: „Wenn am Donnerstag Markt ist, ist die Kundenfrequenz in den Geschäften am niedrigsten.“ Peter Hillers, der sein Geschäft auf der Peterstraße hat, beklagte die mangelnde Sauberkeit ebenso wie Renate Diekmann, die schräg gegenüber seit kurzem eine Galerie hat.

Andrea Holter machte ihnen Hoffnungen, dass sich bald etwas ändern werde: „Ab dem kommenden Jahr hat er Baubetriebshof zwei eigene Kehrfahrzeuge.“ Sie kündigte eine Begehung mit Baubetriebshofsleiter Bernd Kuhlen an.

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