H2Oh: Ärger um Familienkarte

Alleinerziehende sieht sich beim Schwimmbadbesuch in St. Tönis durch die Tarifstruktur benachteiligt.

St. Tönis. Hildegard Jüttemann aus Kempen ist Mutter und Großmutter. Jüngst begleitete sie ihre Tochter Astrid Meske und ihre beiden Enkelkinder, fünf und neun Jahre alt, ins St.Töniser Schwimmbad H2Oh. Der Blick auf die Preistafel verriet den Vieren: "Eine Familienkarte für uns geht nicht. Da muss offenbar ein Vater dabei sein."

In der Tat gilt die Familienkarte im H2Oh a) für Eltern und zwei Kinder. Oder b) für ein Elternteil und drei Kinder. Oder c) für Eltern oder Elternteile mit mehr als zwei Kindern gegen Nachweis.

Die Regelung empfanden Hildegard Jüttemann und Astrid Meske als ungerecht. Jüttemann: "Meine Tochter ist alleinerziehend. Sie fühlt sich durch diese Tarifregelung benachteiligt." Statt der 11,90 Euro für die Familienkarte legten die Frauen für sich und ihre Kinder für den zweistündigen Schwimmbadbesuch "über 15 Euro hin" .

Auf Nachfrage der WZ bei den Niederrheinwerken in Viersen, die das Tönisvorster Schwimmbad seit Sommer 2009 betreiben, sagte Geschäftsführer Frank Kindervatter: "In der Familienkarte ist das drin, was drauf steht. Sie ist für Familien gedacht und daher eng gefasst. Sonst wird es hinterher eine Gruppenkarte."

Die Regelung der Tarifstruktur sei nicht böse gemeint. Eine Ausweitung der Familienkarte auf Tante, Onkel, Schwiegermutter etc. würde aber "vor unlösbare Probleme" stellen. Das sehe die Tarifstruktur nicht vor.

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