Einblicke für Schüler Viele werben um den Berufs-Nachwuchs

Willich · Über 1200 Schüler kamen zum Berufs-Informationstag auf dem Gelände der Europaschule. Nicht nur Firmen stellten sich ihnen vor.

Beim Berufs-Infotag an der Robert-Schuman-Europaschule stellte sich auch die Bundespolizei vor.

Beim Berufs-Infotag an der Robert-Schuman-Europaschule stellte sich auch die Bundespolizei vor.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Am Mittwoch war schwer was los auf dem Gelände der Robert-Schuman-Europaschule: Zum Berufsinformationstag kamen nicht nur die eigenen Schülerinnen und Schüler ab der achten Klassen, sondern auch weitere 1200 der anderen drei weiterführenden Schulen im Stadtgebiet.

Die Lage ist wie bereits im vergangenen Jahr sehr gut aus der Perspektive derer, die einen Ausbildungsplatz suchen: Viele Unternehmen suchen händeringend Nachwuchs. Sie beklagen, dass sowohl die Zahl als auch die Qualität der Bewerbungen stetig zurückgeht.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass hier und da schweres Geschütz aufgefahren wurde. André Löcher war mit einem mattgrauen, 571 PS starken SLS AMG vorgefahren. An dem Traumwagen von der Firma Xaver Schmid in Willich mit den geöffneten Flügeltüren ging kaum jemand achtlos vorbei. Stefan Löcher warb um eine Ausbildungsstelle zum Kfz-Mechatroniker. Seine Kollegin Gabriela Kuller ist für den kaufmännischen Bereich zuständig: „Die Zahl der Bewerbungen ist seit Jahren rückläufig“, beklagte sie. Es bleibt abzuwarten, ob die eindrucksvolle Präsenz den gewünschten Erfolg bringen wird.

Markus Sommerfeld hat bei „Meyer Logistics“ in Schiefbahn als Kraftfahrer angefangen. Er war mit einem 40-Tonner vorgefahren, warb für den Beruf des Kraftfahrers. Viele Jungs kletterten hinauf ins Führerhaus. „Im vergangenen Jahr haben wir auf diesem Berufsinformationstag lediglich einen Praktikanten gewinnen können“, erklärte Britta Meyer-Ludewig.

Hauptmann Norwin Sommerfeld warb für die Arbeit bei der Bundeswehr. Das Interesse war groß, die Frage wird auch hier sein, ob das zu Bewerbungen führt. Sommerfeld erklärte, dass es beim Bund neben Ausbildungs- auch Studienmöglichkeiten gebe.

Dass man bei der Sparkasse Krefeld auch eine Ausbildung zum Koch absolvieren kann, erfuhren die Jugendlichen, die nicht im Sauseschritt an dem Stand vorbei eilten. Dirk Schumacher, Sparkassen-Geschäftsstellenleiter in Alt-Willich, registrierte „ganz, ganz viele Anfragen für Praktika“.

Ein Praktikum hält Evi Sagel vom St. Irmgardis Krankenhaus in Süchteln und vom Allgemeinen Krankenhaus in Viersen für unerlässlich. Sie warb für einen „sehr abwechslungsreichen Beruf“. Die Bezahlung sei mit einem Anfangsgehalt von 2300 Euro nach der Ausbildung so schlecht nicht, weil etliche Zuschläge hinzu kämen.

„Frischespezialisten“, das hört sich doch cool an. Christian Welker und Dominik Rademacher von Edeka Zielke machten auf die Möglichkeiten aufmerksam, die der Einzelhandel bietet.

Christoph Schellen, der stellvertretende Schulleiter der Europaschule, weiß, dass seine Schülerinnen und Schüler viele Chancen am Arbeitsmarkt haben. Er weiß aber auch, dass in einer zunehmend technisierten Welt die Anforderungen gestiegen sind.

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