Grenzweg als Überschwemmungsgebiet für die Niers?

Pläne der Bezirksregierung können bis 15. August eingesehen werden. Grenzweg-Anwohner protestieren.

Grenzweg als Überschwemmungsgebiet für die Niers?
Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Neersen. Der Plan der Bezirksregierung den Grenzweg zum Überschwemmungsgebiet für die Niers zu machen, sorgt aktuell für viel Aufregung bei den Anwohnern. Die Betroffenen befürchten eine massive Wertminderung ihrer Grundstücke, da diese im Fall eines extremen Hochwassers geflutet werden könnten. Daher möchte die Interessensgemeinschaft (IG) Grenzweg eine Umsetzung des Vorhabens verhindern.

Für die Vorbereitung eines Einspruchs hat die IG nun länger Zeit als bisher angedacht. Denn die Bezirksregierung hat am Mittwoch dem Antrag der Stadt Willich stattgegeben, die Auslegung der geplanten Verordnungen zu verlängern. Diese kann jetzt bis zum 15. August statt bis zum 28. Juli im Technischen Rathaus eingesehen werden.

Die Frist für Einwände verlängerte die Bezirksregierung bis zum 29. August. Grund für die Verlängerung ist , dass ein Großteil der Auslegungsfrist in die Sommerferien fällt. Die Stadt hatte den Antrag zu Verlängerung nach Protesten der Anwohner gestellt.

Die rund 150 Mitglieder der IG bereiten momentan gemeinsam mit einer Fachanwältin einen Einspruch vor. „Darin wollen wir Lösungsansätze formulieren“, sagt die Geschäftsführerin der IG, Dagmar Zenses. Sie kann sich Vorstellen, dass das unbebaute Areal in Richtung Viersen als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen wird. Auch eine Erhöhung des Deiches auf Höhe des Grenzwegs oder eine Tieferlegung des Flussbetts sei denkbar. DerPlan der Bezirksregierung sei nicht verhältnismäßig. „Denn die Überschwemmungsflächen sollen bei einem Jahrhunderthochwasser zum Tragen kommen. Jedoch würden rund 100 Grundstückseigentümer täglich Nachteile erfahren“, so Zenses. Denn nach einer Ausweisung sei es den Anwohnern beispielsweise gesetzlich verboten, bauliche Veränderungen auf ihren Grundstücken vorzunehmen. „Das kommt einer Enteignung gleich“, sagt Zenses.

Von der Stadt fühlt sich die IG im Kampf gegen die Pläne der Bezirksregierung unterstützt. Allerdings hätten sich die Anwohner gewünscht, von der Verwaltung oder der Politik früher über die Planungen der Bezirksregierung informiert worden zu sein. Schließlich sei der Umweltausschuss schon im Januar über das Vorhaben unterrichtet worden. jab

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