Gräueltat in Willich: Igel wohl lebendig angezündet

Vieles deutet auf einen besonders qualvollen Tod hin. Die Belohnung wurde erhöht.

Willich. Bislang war es nur eine Vermutung, jetzt besteht nahezu hundertprozentige Gewissheit: Mindestens einer der in Willich gefundenen toten Igel wurde bei lebendigem Leib angezündet.

„Nach ersten noch nicht offiziell bestätigten Informationen aus dem veterinärmedizinischen Institut Münster deutet vieles darauf hin, dass zumindest dieser Igel vor dem Anzünden noch lebte“, so die Polizei am Mittwoch.

Gemeint ist Kadaver Nummer zehn, der nach dem Fund in einer Wekelner Grünanlage vom Niederrhein zu den Experten ins Münsterland gebracht worden war.

Nach Angaben der Ermittler lässt die Tatsache, dass der Igel überwiegend am Rücken Brandspuren aufweist, während die Innenseite und die Füße noch recht unversehrt sind, vermuten, dass er sich noch zusammengerollt hat. Genau das tun Igel in Gefahrensituationen. Außerdem soll er Rauchspuren in der Lunge haben, was ebenfalls als Beleg für einen besonders qualvollen Tod durch Feuer gelten kann. Das offizielle Untersuchungsergebnis steht noch aus.

In den vergangenen Monaten wurden zehn tote und angezündete Tiere entdeckt. Wie die anderen neun Igel starben, konnte nicht mehr festgestellt werden. Außerdem unklar ist, wie ein Igel in einen Willicher Gully geraten konnte, aus dem ihn die Feuerwehr am Dienstag rettete. Die Polizei konnte dazu am Mittwoch nichts sagen.

Inzwischen wurde die Belohnung für Zeugen-Hinweise deutlich erhöht: Wie die WZ erfuhr, hat ein Privatmann aus Krefeld 400 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung und rechtskräftigen Verurteilung der Täter führen. Damit liegt die Gesamtsumme nun bei 1500 Euro, den größten Anteil würde die Tierschutzorganisation Peta tragen.

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