Graben-Ärger: Verband reagiert
In Anrath und Neersen herrscht Unmut. Dabei geht es um Gebührenbescheide. Von den Verantwortlichen hat sich nun Peter Joppen zu Wort gemeldet.
Anrath/Neersen. Massive Kritik von Bürgern im Bereich Grüner Weg (Anrath) und Niersplank (Neersen) hatte es an Gebührenbescheiden durch den Wasser- und Bodenverbandes Mittlerer Niers (WBVMN) mit Sitz in Grefrath gegeben. Diese sollen erhoben werden, um die Anlieger an den Kosten für die Pflege von Gräben zu beteiligen (die WZ berichtete). Aufgrund der öffentlichen Diskussionen — sogar das Team einer TV-Satire-Sendung rückte an — hat sich nun der WBVMN mit einer Erklärung zu Wort gemeldet.
Peter Joppen, Vorstandsvorsitzender
„Die Gräben sind Teil des Gesamt-Konzeptes zur ordnungsgemäßen Entwässerung. In vielen Bereichen führen sie in der Regel kein Wasser, müssen aber im Falle eines Starkregens dazu fähig sein, es schnell abfließen zu lassen. So sollen Überschwemmungen vermieden werden“, erklärt Peter Joppen. Der Vorster Vorstandsvorsitzende des Verbandes ergänzt: „Aus dieser Situation leite sich auch die Bezeichnung der Gräben als Fließgewässer ab.“ Die Anlieger hatten angemerkt, dass diese „Fließgewässer“ trocken sind.
Zur individuell berechneten Kostenbeteiligung sagt Joppen: „Die freien Flächen, die für eine maschinelle, kostengünstige Beseitigung von Fließhemmnissen und die Sicherung der korrekten Grabentiefe vorgeschrieben sind, gibt es entlang der beiden Gräben in Anrath und Neersen nicht.“ Die Anlieger hätten ihre Zäune und andere Bauwerke in ganz geringer Entfernung vom Grabenrand gesetzt. Als Konsequenz „müssen wir diese Strecken von Hand instandhalten — das wird rechtlich als Erschwernis bezeichnet“, so Joppen. Diesen höheren Kostenanteil stelle der WBVMN dem jeweiligen Eigentümer metergenau in Rechnung.