Gewerbegebiet Münchheide: Freie Fahrt erst nach 2014?

Das Wachstum des Gewerbegebiets ist eine Erfolgsgeschichte. Zu enge Zufahrten sorgen täglich für Staus.

Willich. Wer öfter zu den Kernzeiten ins Willicher Gewerbegebiet Münchheide hinein- oder hinausfährt, der hat sicher schon mehr als einmal fluchend in seinem Auto gesessen.

Ob über die Landstraße von Neersen oder von Krefeld kommend, auf beiden Landstraßen sind die Rückstaus oft gigantisch. Das gleiche gilt für die L 26 Richtung Anrath beim Verlassen der Münchheide.

Nach Schätzungen der Stadt Willich sind es 6500 bis 7000 Menschen, die in den 618 Firmen im 1,2 Millionen Quadratmeter großen Gewerbegebiet arbeiten. Viele fahren mit dem Auto zum Arbeitsplatz — und nach Feierabend wieder nach Hause.

Was heute eines der größten Gewerbegebiete Europas ist, begann im Jahr 1977 mit der Erschließung einer Fläche von 60 Hektar.

Schon 1980 waren alle Flächen verkauft, es folgte ein weiterer Bauabschnitt, später Münchheide II. Während die Verkehrsinfrastuktur in den Gewerbegebieten ausreichend war, wurden die Zufahrten bald zu eng für die wachsenden Verkehrsströme.

1988 war ein entscheidendes Jahr für Willich. Die Stadt erhielt den Autobahnanschluss Münchheide. 1991 gab es bereits die dritte Erweiterung, 2006 war Baustart in Münchheide IV.

In den Jahren dazwischen entstand die Nordumgehung von Willich, die von der L26 in Richtung Krefelder Straße führt und die auf diesem Wege eine Entlastung für die Bahnstraße mit sich brachte.

Auf Entlastung hofft die Stadt Willich auch in Sachen Erweiterung der Autobahnunterführung. Die L 26 soll von der Ampelkreuzung Bönninghausen von zwei auf vier Spuren verbreitert werden. „Wir erhoffen uns dadurch einen besseren Zu- und Abfluss der Fahrzeuge“, sagt Christian Hehnen von der Wirtschaftsförderung der Stadt Willich.

Wobei es sich nicht nur um die Ein- und Auspendler aus Münchheide handle, die für die Rückstaus sorgten. Viele Kempener und Tönisvorster, die auf die Autobahn wollten, nutzten die Strecke genauso, so Hehnen.

Der Landesbetrieb Straßen NRW erstellt derzeit die Genehmigungsplanung. Im nächsten Jahr soll es zum Planfeststellungsverfahren kommen. Doch vor 2014 rechnen die zuständigen Stellen in der Stadt Willich nicht damit, dass sich etwas an der aktuellen Situation ändern wird.

Auch ein Hinweisschild „Münchheide“ an der A 44-Ausfahrt Krefeld-Fichtenhain — sie liegt direkt am Willicher Stadtrand — wird durch den Landesbetrieb nicht realisiert. Zwar könnte dies an der Abfahrt Münchheide für Entlastung sorgen, auf der anderen Seite aber zu mehr Schwerlastverkehr auf der Krefelder Straße führen. Denn die müsste genutzt werden, um auf die Willicher Umgehung, die ins Industriegebiet führt, zu kommen.

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