St. Tönis Gefragte Kunstwerke aus „Schätzen“ vom Wegesrand

St. Tönis. · Monika Hübecker-Tichlers verkaufte ihre Werke aus Naturstoffen für einen guten Zweck.

 Monika Hübecker-Tichlers’ (l.) Arbeiten waren gefragt.

Monika Hübecker-Tichlers’ (l.) Arbeiten waren gefragt.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

„Erfolg ist eine Reise, kein Ziel“, steht auf dem weißen Stein, dem das Meer in vielen Jahrtausenden die Ecken und Kanten rundgewaschen hat. Der Stein mit dem Spruch ist nur eines von etlichen Ausstellungsstücken, die Monika Hübecker-Tichlers am Sonntag im Forum des evangelischen Gemeindezentrums an der Hülser Straße gezeigt hat. „Wenn ich am Strand sitze und einen schönen Stein finde, fange ich an, ihn zu bemalen oder zu beschriften“, erzählt die St. Töniserin, die ehrenamtlich in der Kochgruppe der Gemeinde tätig ist. Bis zu ihrem Ruhestand hat die 74-Jährige als Floristin gearbeitet. Die Schönheit der Natur zur Geltung zu bringen sei ihre Passion, sagt Hübecker-Tichlers. Wie ihr das gelingt, zeigt die Ausstellung. Es gibt herbstliche Gestecke mit Gartengewächsen auf Baumrinde oder im Moosbett, Tischdekoration, Kränze für die Haustüre und Wandschmuck finden sich. „Ich bin immer viel in der Natur unterwegs, dort finde ich die meisten Schätze“, sagt die 74-Jährige.

Erlös ihrer Arbeiten geht an ein Anti-Beschneidungs-Projekt

Die Materialien, mit denen die St. Töniserin arbeitet, sind neben Moosen und Steinen auch Wurzeln, Tannenzapfen, Gräser, Beeren, aber auch Federn und Muscheln. „Haben Sie schon mein Lieblingsstück gesehen?“, fragt Monika Hübecker-Tichlers und deutet auf das Jesuskind, das seine Krippe in einer großen, aufgeklappten Südseemuschel gefunden hat, die mit feinem, hellem Sand gefüllt ist. Die Figuren von Maria und Josef finden sich ebenso wie eine Sternschnuppe und ein paar Südseeperlen.

Viele Arbeiten, die die gelernte Floristin ausstellt, sind schon älter. Einige Sachen aber sind aus frischen Gartengewächsen zusammengestellt. „Bei den Gestecken mit den Hagebutten hat mir das gesamte Kochteam geholfen“, erzählt die Künstlerin, die vor der Ausstellung bis in die Nacht hinein gearbeitet hat. Die Mühe hat sich gelohnt: Für ihre Werke bekommt Monika Hübecker-Tichlers viel Lob und schon nach einer Stunde sind viele Ausstellungsstücke verkauft. Das Geld spendet die St. Töniserin für ein Projekt in Äthiopien, das sich dafür einsetzt, den bestialischen Brauch der Beschneidung von Mädchen dort zu beenden.

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