Geburtstag nur im Schaltjahr: 13 hört sich besser an als 52

Am Mittwoch darf Bernard Henter mal wieder seinen Geburtstag feiern. Denn der ist nur alle vier Jahre am 29. Februar.

Willich. Bernard Henter wird am Mittwoch 13. Den Stimmbruch hat er schon hinter sich. Und auch seine Position als Ratsmitglied beim CDU-Stadtverband Willich lässt erahnen, dass sein Alter außergewöhnlich ist.

Ein echtes Phänomen, könnte man denken, und doch ist es ganz einfach: An einem Rosenmontag kam er im Schaltjahr 1960 in Düsseldorf zur Welt. Nach einer Ausbildung zum Chemielaborant, ist der Schiefbahner heute Schatzmeister im Vorstand der CDU-Fraktion und unter anderem Sprecher im Sozial- und Jugendhilfeausschuss sowie Vertreter im Seniorenbeirat.

Er nimmt sein Alter mit Humor. „Es ist dann schon ein Gesprächsthema, wenn mich jemand fragt, wie alt ich werde und ich antwortete: 13. Alle denken dann, ich hätte 30 gesagt und gucken verwirrt“, sagt er. Denn auch das würde ihm schmeicheln: „52 hört sich doch nicht so gut an, oder?“, fragt er und lacht laut auf bei der Antwort: „Ansichtssache“.

Wie viele Menschen in Deutschland an einem 29. Februar geboren werden, ist nicht genau auszumachen: Das Statistische Bundesamt erfasst nicht die Geburtenzahlen einzelner Tage, sondern nur die „Lebendgeborenen nach Monaten“. Im jüngsten Schaltjahr 2004 gab es im Februar 55 000 Geburten.

In den Jahren davor und danach waren es 2 000 weniger. Kinder des 29. Februar stellen somit durchaus eine Besonderheit dar: „Bei mir ist nichts normal“, entgegnet er vergnügt auf die Frage, ob er sich so fühle.

Fühlen sich Menschen benachteiligt, wenn sie nur alle vier Jahre ihren richtigen Geburtstag feiern können? Das macht vielen gar nichts aus: Es wird einfach am 1. März gefeiert. Auch über doppelte Glückwünsche kann man sich im Vier-Jahres-Rhythmus freuen.

Bernard Henter sieht es jedenfalls positiv: „Selbst Leute, von denen ich lange nichts gehört habe, denken dann zumindest an diesem Tag an mich.“

Während der Politiker sonst im kleinen Kreis mit Familie und engsten Freunden feiere, wird am Mittwoch groß gefeiert: Alle, die sich nun auch im Schaltjahr an seinen Geburtstag erinnern, seien dann herzlich eingeladen und bekommen „Suppe und was zu trinken“.

Auf die Frage, ob er sich der Besonderheit dieses Datums bewusst sei, antwortet er gelassen: „Ich kann ja nichts dafür.“ In 20 Jahren kann der Willicher sich dann über seine Volljährigkeit freuen.

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